28.05.2011 - 25.09.2011
Bill Bollinger (1939-1988) gehörte Ende der 1960er-Jahre zu den wichtigsten Bildhauern seiner Zeit und wurde in einem Atemzug mit Bruce Nauman, Robert Smithson, Eva Hesse und Richard Serra genannt, bevor er ab Mitte der 1970er-Jahre in Vergessenheit geriet und nicht länger im internationalen Kunstbetrieb präsent war. Die Ausstellung, die nach der ersten Station im Kunstmuseum Liechtenstein nun im ZKM | Museum für Neue Kunst gezeigt wird, ist die erste Retrospektive zum Werk des früh verstorbenen Künstlers, das es in seiner Komplexität, Radikalität und Intensität neu zu entdecken gilt. Gleichzeitig versteht sich diese Präsentation als Beitrag zur aktuellen Aufarbeitung vergessener künstlerischer Positionen. Mit dieser groß angelegten Werkübersicht präsentiert das ZKM | Museum für Neue Kunst über 30 Skulpturen und an die 100 Arbeiten auf Papier erstmals einer breiten Öffentlichkeit in Deutschland. Zahlreiches, unbekanntes Dokumentationsmaterial vermittelt zudem einen vertieften Einblick in das überraschende Werk. Zusammen mit der anlässlich der Ausstellung erscheinenden Publikation ist diese Retrospektive das Ergebnis einer mehrjährigen Recherchearbeit. Eine Anzahl der gezeigten Werke wurde, basierend auf historischen Dokumenten, wieder aufgetauchten Installationsanweisungen Bollingers und Aussagen von Zeitzeugen, speziell für diese Ausstellung rekonstruiert.