© andreas130 / www.fotolia.de
KULTURpur - Wissen, wo was läuft!

Winckelmann-Museum


Winckelmannstraße 36/37
39576 Stendal
Tel.: 03931 21 52 26
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-So 10.00-17.00 Uhr

Berndt Wilde: Skulpturen, Aquarelle und Graphik

22.05.2016 - 24.07.2016

Mit über 100 Arbeiten – Skulpturen/Zeichnungen/Gouachen – zeigt die Ausstellung eine umfassende Schau des Berliner Bildhauers Berndt Wilde (* Dessau 1946 ). Erstmals werden in Stendal Silberstift-Zeichnungen von einer frühen Reise nach Italien, Collagen, Druckgrafiken mit der Entwicklung der Skulpturen von Wilde gemeinsam gezeigt.
Berndt Wilde, Jahrgang 1946, gehört seit längerem zu den bekannteren deutschen Bildhauern, die − ausgehend von der menschlichen Figur − deren Verwandlung in eine statuarische Zeichenhaftigkeit anstreben und einer körperlich−seelischen Empfindungskraft in plastisch gestraffter Form Ausdruck verliehen haben. Berndt Wilde hat in Dresden studiert, war Meisterschüler bei Werner Stötzer an der Akademie der Künste und lehrt heute an der Kunsthochschule in Berlin- Weißensee.
Die Steinskulpturen, aber auch die kernhaft aufgebauten Bronzen, die jeweils typisch für Wildes bildhauerisches Schaffen sind, werden von ihm in gewisser Weise transparent gehalten, verlieren partiell ihre Schwere und erscheinen als Raum-Körper−Gefäße, die auf ein inneres Volumen, auf eine innere Raumhaftigkeit abheben. Natürlich bleibt die Massivität und blockhafte Gebundenheit dominant, aber sie ist durch eine segmenthafte Aufgliederung, durch ihre zusammengesetzt erscheinende Form zugleich dem Zustand des Lastens bis zu einem gewissen Grade enthoben − es entsteht die Wirkung von kubisch-gebrochenen Umwandungen, die einen potentiellen inneren Raum begrenzen, ihn abschirmen und die letztlich den Eindruck einer von innen her gespannten tektonischen Formation erreichen. Diese m.E. für Berndt Wilde spezifische Gestaltungsform, in der auch das zeichnerische Aufreißen und Aufspalten eine gewichtige Rolle spielt, wird hier an überzeugenden Beispielen vorgetragen.
(Dr. Fritz Jacobi)

KULTURpur empfehlen