Nachdem die Berliner Fotografin Barbara Wolff die erste Sonderausstellung im neu eröffneten Wegemuseum im Jahre 2011 gestaltete und mit ihren Werken "Transit F 5" und "Ghostwriter" ihre eigene Kindheit an der ehemaligen F 5 aufarbeitete, kehrt sie erneut mit einer Ausstellung in ihre Heimat zurück. Darin widmet sie sich nun einem aktuellen, wenn nicht sogar zeitkritischen Thema.
Die zum Teil großformatigen Fotoarbeiten sind mit dem Titel "I was here!" überschrieben.
Barbara Wolff beobachtete im Sommer 2014 Touristen in Berlin in ihrem Fotoverhalten. Im Stil eines fotografischen „Trittbrettfahrers“ analysiert sie das Verhältnis der Reisenden zur Fotografie. Durch die große Verbreitung von Handys, Tablets und Digitalkameras ist das „Bildermachen“ omnipräsent. Barbara Wolff wählt im Besonderen die neuralgischen Punkte der ehemals geteilten Stadt Berlin, also die politschen Spuren der jüngsten deutschen Geschichte, als Beobachtungsorte. 25 Jahre nach dem Fall der Mauer legen die Touristen selbst Zeugnis darüber ab, wie letztendlich alle historischen Spuren zur touristischen Kulisse mutieren.
Die gebürtige Kyritzerin Barbara Wolff absolvierte ein Studium der Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Danach folgten mehrere Jahre freiberuflicher Tätigkeit für verschiedene Auftraggeber in Leipzig, Berlin und München. Seit 1995 organisiert und leitet Barbara Wolff Seminare und Workshops zur digitalen und klassischen Fotografie. Von 1998 bis 2011 lehrte sie zudem an der Designschule München Fotografie und Kommunikationsdesign. Seit ihrem Umzug nach Berlin 2011 betreut sie freie fotografische Projekte. Darunter befindet sich auch der in diesem Sommer laufende Kinder- und Jugendfotowettbewerb “Meine Entdeckungsreise 2014″ des Wegemuseums.