Die Waurá gehören zu den sogenannten Xingú-Indianern, die am Oberlauf des Rio Xingú in Brasilien leben. Ihr Siedlungsgebiet, der Parque Indígena do Xingú, ist eine Art Reservation, in der weitere indigene Ethnien siedeln. Diese haben große Teile ihrer traditionellen Kultur bewahren können. Holger Franke aus Zittau hat diese Region mehrfach bereist und dabei Kontakte zu den Waurá geknüpft.
Während seiner Reisen beobachtete er Alltag und Feste der Menschen in einer Siedlung. Zahlreiche Fotografien, Videoaufnahmen, Gegenstände und vor allem authentische Zeichnungen von Waurá unterschiedlichen Alters sollen in dieser Ausstellung das gegenwärtige Leben der Indigenen im Xingú-Gebiet verdeutlichen. Dabei wird das Leben im Dorf dargestellt, ebenso die Zubereitung von Maniok-Knollen, die Töpferei, verschiedene Feste und Zeremonien. Die Mythen der Waurá spiegeln vielfach das Leben und die Tierwelt im tropischen Waldland wider.
Im Völkerkundemuseum Herrnhut wurden in zeitlichen Abständen (1989, 1995/96) bereits Sonderausstellungen über Ethnien im Xingú-Gebiet präsentiert. Diese Ausstellung soll nun die Situation in der Gegenwart aufzeigen. Mit der aktuellen Präsentation einer ethnischen Gruppe des tropischen Regenwaldes Südamerikas sind für die Besucher auch Vergleiche möglich, da in der Dauerausstellung des Museums ähnliche Völker aus dem benachbarten Suriname mit ihrer historischen Kultur aus der Zeit des 19. Jahrhunderts vorgestellt werden.