08.05.2008 - 31.08.2008
Eine Ausstellung der Arbeitsgruppe „Herrnhuter in Tibet“ an der Universität Ulm
Die Ausstellung ist dem Leben und Wirken von Maria Heyde (1837–1917) gewidmet. Sie wurde als Tochter der Missionarsfamilie Hartmann in Suriname geboren. In Kleinwelka bei Bautzen erhielt sie ihre Schulbildung, um danach eine Ausbildung zur Lehrerin zu absolvieren. 1859 reiste sie als Braut für den Missionar Wilhelm Heyde (1825–1907) nach Westtibet, wo sie ohne Unterbrechung bis 1898 in der Herrnhuter Missionsstation Kyelang an der Seite ihres Mannes wirkte.
Ihre Tagebücher und Briefe sind voller Einblicke in den Alltag der Mission. Sie schrieb über die Reisen ihres Mannes, von den häuslichen Arbeiten, von Knaben– und Mädchenschulen, über den Kartoffelanbau und die Übersetzung des Neuen Testaments. Ihre Kinder, die ebenso wie sie selbst in jungen Jahren von den Eltern getrennt wurden, um in Kleinwelka eine fundierte Ausbildung zu erhalten, nehmen in ihren Aufzeichnungen breiten Raum ein.
Durch ihren Sohn Paul gelangten die ersten Kulturzeugnisse aus Westtibet im Gründungsjahr des Völkerkundemuseum 1878 in die Sammlung.