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Beyond the Wall - Berlin / Freihafen der Künste im Max Liebermann Haus

08.09.2007 - 02.12.2007
Wenn ein Gast bleibt, wird er Bewohner, und Berlin war schon immer eine Stadt der zuziehenden Bewohner. Eine Stadt, von der sich Künstler angezogen fühlen, weil sie einen sehr eigenen Freiraum gewährt, der geradezu legendär attraktiv von der weltweiten Kunstszene erkundet wird. Viele Künstler, die mit dem Berliner Künstlerprogramm des DAAD in die Stadt kamen und kommen, bleiben hier, knüpfen Freundschaften, sind in Institutionen, Galerien und im Kulturleben verankert. Viele Gäste des DAAD und besonders die bildenden Künstler gehören mit den zahlreichen öffentlichen Werken zum festen kulturellen Gedächtnis der Stadt. Klug und weit reichend war die Gründungsidee 1963, durch auswärtige Gäste das kulturelle Leben Berlins zu stärken und die damalige Frontstadt West-Berlin im internationalen Blick zu halten. Durch diese wunderbare Initiative kamen über die vielen Jahre großartige Künstler in die Stadt. Damals war Berlin eine andere Stadt, isoliert, von einer Mauer umgeben, eine hoch subventionierte Insel, und es war eine langsame Stadt, die für viele Künstler aus den großen Metropolen etwas sehr Eigenes und Unvertrautes besaß. Für die Kulturstadt West-Berlin waren die DAAD Künstler eine Versicherung für das international ausgerichtete Selbstverständnis, und so genoss Berlin weltweit Beachtung und Sympathie. Die große Liste der Gastkünstler in allen Disziplinen liest sich wie eine Geschichte der Künste des 20. Jahrhunderts. Viele Künstler leben hier heute noch oder haben Verbindungen in die Stadt, sie sind ganz natürlich zu individuellen Bewohnern der inzwischen veränderten Metropole geworden. Sie alle haben auf ihre Weise zur Lebendigkeit beigetragen. Die grenzüberschreitende Mobilität, die inzwischen zum Markenzeichen Berlins gehört, wurzelt nicht zu einem geringen Teil in diesem Programm. Inzwischen ist Berlin zu der Stadt der Künstler geworden und der DAAD hat glücklicherweise weitergemacht. Das weltbekannte und luxuriöse „Artists-in-Residence Programme“ gibt es auch noch heute, und es ist aus der Stadt nicht mehr wegzudenken. Von hier aus machen Künstler große Karrieren in der Welt. So einschneidend auch das Jahr 1989 war - und inzwischen sind die Spuren der Teilung weitgehend getilgt - durch das Künstlerprogramm bleibt Geschichte lebendig. Künstler als willkommene Gäste zeichnen oft auch erst Jahre später ein differenziertes und komplexes Bild der deutschen Geschichte und der Gegenwart. Das wird die Ausstellung „Beyond the Wall“ andeuten. Programmatisch hat die Bankgesellschaft Berlin damals, 1996, begonnen, auch institutionell den Künstlern bzw. den Werken eine dauerhafte Präsenz zu verleihen. Sie hat als einzige Institution der Stadt eine beachtliche Kunstsammlung mit Arbeiten der Gäste des DAAD zusammengetragen. Nun werden diese Arbeiten in Auszügen der Öffentlichkeit vorgestellt. Damit sich das Bild dieses intellektuellen, internationalen Standards abrundet, werden ausgewählte weitere Leihgaben hinzugezogen, die besonders die Zeit vor 1989 in das Blickfeld rücken. Folgende Künstler werden u.a. in der Ausstellung vertreten sein: Georges Adéagbo, Marcel Broodthaers, John Cage, Peter Campus, Ernst Caramelle, Tacita Dean, Jimmy Durham, Robert Filliou, Bernard Frieze, Damien Hirst, Dorothy Iannone, Raoul de Keyser, Ed Kienholz, Jean-Luc Moulène, Micha Ullmann, Laurence Weiner, Emmet Williams

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