Archaik nimmt sich mit 35 Aufnahmen, die mit einer großformatigen analogen Plattenkamera entstanden, der Darstellung der Urformen des Lebens an und konfrontiert den Betrachter in vier verschiedenen Werkreihen mit der Vergänglichkeit alles Menschlichen. Eine Serie widmet sich dabei in eindrucksvollen Porträts den Teilnehmern eines archaisch anmutenden, auf uralten Bräuchen beruhenden griechischen Frühlingsfestes. Die anderen drei Serien bringen dem Betrachter in unverfälschten, streng puristischen Nahaufnahmen die Wahrhaftigkeit in urzeitlichen Objekten wie Muscheln und Steinen, Knochen und Kakteen nahe.
'Es wird deutlich, das der Milliarden Jahre alte Stein uns mit Sicherheit überleben wird, die Muschel und der Kaktus als Überlebenskünstler uns überdauern werden. Fortbestehen werden nur die Menschen, die in Großfamilien und Sippen eingebunden sind und auf natürliche Weise leben. Unser Thema Archaik erzählt von Vergangenheit und Zukunft. Gegenwart erklärt sich mir nur in der Momentaufnahme, denn im Augenblick des Denkens und Handelns ist die Gegenwart schon Vergangenheit. Wenn wir die Explosion einer Super Nova beobachten, hat diese wahrscheinlich schon vor mehreren tausend Lichtjahren stattgefunden. Die Zukunft ist für mich auch fortbestehende Vergangenheit.' Christian von Alvensleben
Am Ende der Welt - Finistère
Ergänzt wird die Ausstellung durch die erst im letzten Jahr an den Küsten Finistères in der Bretagne digital entstandene Serie Am Ende der Welt. Diese setzt sich in 23 Fotografien mit den etwas 540 Millionen Jahre alten Granitfelsen des Amorkanischen Massivs mit seinen magischen Formen und Strukturen auseinander.
'Als die Erde noch eine Scheibe war und am Horizont das dunkle Meer in unergründliche Tiefen stürzte, war die wilde Küste von Finistère für die Menschen das Ende der Welt. Die Reste des Urgebirges zeigen sich in düsteren Steilküsten und gewaltigen, haushoch durcheinander geworfenen Granitbrocken. Mystisch, die in Jahrmillionen durch Wind und Wasser geformten Figuren und Gesichter der Felsen und Steine. Ein Spielplatz der Götter.' Christian von Alvensleben