Riesige Chamäleons und Frösche sind das Markenzeichen des Keramikkünstlers Johannes Makolies. Das Besondere an den von ihm geformten Tierfiguren: Sie sind kein genaues Abbild der Natur, sondern das Ergebnis fantasievoller Abstraktion. Teils bizarre Körperformen, ungewöhnliche Proportionen und detailliert ausgearbeitete Gesichtszüge verwandeln die Tiere in Fabelwesen und verleihen ihnen eine fast schon menschliche Mimik. In ihrer Darstellung auf Tonpodesten erinnern sie an antike Tierskulpturen.
Johannes Makolies formt die Figuren allein aus seiner Fantasie, er orientiert sich dabei nicht an einer Vorlage. Ihre einzigartige Struktur erhalten die Tiere durch Oberflächenbearbeitungen und eine spezielle Brandtechnik. Sie werden nicht in heute weit verbreiteten elektrischen oder mit Gas betriebenen Öfen gebrannt, sondern bei 1.300 °C im traditionellen Holzfeuer. Dabei geraten die Objekte direkt mit den Flammen in Berührung, außerdem setzen sich umherfliegende Aschepartikel auf ihnen ab und verändern die Oberfläche.
Der 1959 in Dresden geborene Johannes Makolies ist ausgebildeter Keramiker und betreibt seit langem erfolgreich seine eigene Töpfer-Werkstatt. Dort stellt er mittlerweile vor allem Gefäßkeramik her, aber mit den Tierskulpturen hat alles begonnen, sie ziehen sich wie ein roter Faden durch sein gesamtes Schaffen. „Ich habe mich in meiner Jugend intensiv mit antiken und archaischen Kulturen auseinandergesetzt. Tierfiguren spielten dort unter anderem als Fruchtbarkeitssymbole eine wichtige Rolle. Das hat mich so fasziniert, dass diese Ideen auch in meine Kunst einflossen. Das erste, was ich überhaupt jemals getöpfert habe, war ein Frosch“, erläutert Makolies.