17.06.2012 - 16.09.2012
Die Werra verliert langsam den Status eines Geheimtipps. Der Radweg, der dem Fluss folgt, ist einer der schönsten Deutschlands geworden. Wanderer erobern den neuen Werra-Burgen-Steig und auch Wassersportler finden an der Werra viel Abwechslung. Was ihren eigentlichen Reiz ausmacht, dem ging der Naturfotograf Stephan Six auf den Grund. Er folgte mit seiner Kamera ihren Ufern auf dem 300 Kilometer langen Weg - von den Quellen bis zur Mündung durch das Jahr und konnte dabei außergewöhnliche Motive einfangen. Die sehenswerten Naturfotografien zeigen die Schönheit des Flusses auf seinem Weg durch die Jahreszeiten.
Die Sonderausstellung im Eisfelder Museum zeigt den Großteil seiner Arbeiten erstmals zusammen in einer Ausstellung. Auf über 300 Quadratmetern wird die Werra als Fluss erlebbar. Selbst die, die Werra gut kennen - so komplex haben sie den Fluss noch nie gesehen - so munter, geheimnisvoll, lieblich und wild, umgeben von Wiesengrün, Herbstnebeln oder Schnee und Eis.
"Der Bildautor hat die Werra an vielen Standorten über ein Jahr hinweg besucht. Hat sich mit „seinem“ Fluss eingelassen zu allen Jahres- und Wetterzeiten. Daraus ist eine fotografische Reise durch Raum und Zeit des Werratals geworden. Eine Reise durch unser Land - durch Werraland - kein schöner Land", beschreibt Roland Müller die Bilder von Stephan Six. "Die Bilder sind heimatbezogen, stimmungsvoll. Einige durch Langzeitbelichtungen sogar ein wenig romantisch und verträumt, so wie der Name „Werra“. Aber keinesfalls verklärt, sondern klar in Bildaussage und Gestaltung. Der geschickte Einsatz eines Weitwinkelobjektivs vermittelt uns in vielen Bildern Räumlichkeit und Perspektive" spricht der Fachmann.
Weniger fototechnisch versierte Besucher werden sie einfach nur schön finden, diese Werra von Stephan Six. Und sie werden erkennen: der Naturfotograf hat sich sehr viel Zeit genommen für seine Aufnahmen. "Und wo gibt es das heute noch", philosophiert Roland Müller. "Leider geht der Geist unseres modernen Zeitalters auch an der Fotografie nicht vorbei. Zu wenig Zeit, mangelnde Auseinandersetzung mit dem Motiv, schludrige technische Umsetzung und Bildideen, die bestenfalls den Mainstream bedienen, dies ist immer wieder Fazit von Juroren selbst hochkarätiger Fotowettbewerbe oder von Galeristen." (2)
Stephan Six fotografiert seit etwa 1994 mit Begeisterung, damals noch überwiegend auf Farbdiafilm. Ab 1996 nimmt er sporadisch an verschiedenen Fotowettbewerben teil, wobei er einige vorderste Platzierungen erreicht und Preise gewonnen hat. 2003/ 04 beginnt er seinen Einstieg in die digitale Fotografie. 2003 gab es zusammen mit einem Sonneberger Fotografen im Stadtmuseum Hildburghausen die Sonderausstellung „Entdeckungen“. 2008 folgte er den Ufern der Werra vom 1.Januar bis zum 31.Dezember von den Quellen bis zur Mündung, um mit diesen einmaligen Naturaufnahmen auf die Schönheit des Flusses aufmerksam zu machen. 2009 Sonderausstellung der „Werra – Ein Porträt durch die Jahreszeiten“ im Museum Schloss Bertholdsburg Schleusingen mit 64 Fotografien aus diesem Vorhaben. 2010 hat er das Postkartenset „Werra – Edition Jahreszeiten“ und den Kalender „Werra 2011“ herausgegeben. Nun 2012 kehrt er an den Ort zurück, wo vor 4 Jahren bereits eine Ausstellung mit seinen Arbeiten geplant war und wo eine Vielzahl der Werratouristen ihre Reise beginnen: in Eisfeld.