04.09.2012 - 28.10.2012
Was ist typisch chinesisch? Was ist typisch deutsch? Einfache Fragen mit komplizierten Antworten. Oder doch nicht? Am Sonntag, 2. September, 14 Uhr, wird in Schloss Neuhardenberg eine Ausstellung der chinesischen Designerin Yang Liu eröffnet, die auf den ersten Blick ganz einfache Antworten gefunden hat. Yang Liu, die in beiden Ländern zu Hause ist, stellt die Dinge des Lebens in scheinbar einfachen Piktogrammen gegenüber: Alltägliches und Philosophisches, aufs Wesentliche reduziert, gewürzt mit Respekt und Humor, basierend auf der Liebe zu beiden Welten.
Viele von Yang Lius früheren Arbeiten wurden mit Preisen ausgezeichnet und in Museen und Galerien auf der ganzen Welt ausgestellt. Aber erst die rot-blauen Piktogramme zu kulturellen Unterschieden zwischen Deutschen und Chinesen, die erstmals 2007 im Auswärtigen Amt in Berlin sowie in Peking auf der Beijing International Bookfair ausgestellt wurden, haben ihr zu einem herausragenden Durchbruch verholfen.
Yang Liu, die in Berlin ihr eigenes Studio YANG LIU DESIGN betreibt sowie als Professorin für Kommunikationsdesign an der Berliner Technischen Kunsthochschule tätig ist, hat diese Serie als eine Art Tagebuch 2003 in New York entwickelt: 2003 waren es genau 13 Jahre, dass sie in Deutschland lebte; die 13 Jahre davor hatte sie in China verbracht. Das je verschiedene Selbstverständnis, das Essverhalten, der Körperkult, das Verhältnis von Chef und Angestellten, der Umgang mit Problemen, Unterschiede der Mentalität, der Werte und der Weltanschauung in West und Ost setzen Yang Lius Arbeiten, die auch als Buch erschienen sind, ebenso kenntnisreich wie feinsinnig und ironisch ins Bild.