Für Einar Schleef war er »der größte Theaterkünstler, den die DDR hervorgebracht hat« und Peter Zadek nannte ihn »einen der ganz großen Bühnenbildner dieser Welt, dessen Arbeit im Westen fast unbekannt ist«. Dem 78-jährigen, in Berlin lebenden Horst Sagert widmet die Stiftung Schloss Neuhardenberg nun eine umfangreiche Werkschau. Unter dem Titel »SAGERTS WELT - Theater und Bildende Kunst im Werk von Horst Sagert«, versammelt die Ausstellung, die vom 27. August bis 10. November 2013 in der Ausstellungshalle von Schloss Neuhardenberg gezeigt wird, erstmals seit einer Personalausstellung im Bode-Museum 1979 wesentliche Arbeiten des Künstlers aus fünfzig Schaffensjahren.
Seine Bühnenbilder für Benno Bessons Theatererfolge der sechziger Jahre »Ödipus Tyrann« und »Der Drache« machten den 1934 in Dramburg (Pommern) geborenen Horst Sagert international bekannt. Weitere wichtige Arbeiten am Theater folgten, bis er 1984 mit dem »Urfaust« am Berliner Ensemble einen Triumph als Regisseur und Ausstatter feierte. Sagerts Begabung geht aber weit über seine Arbeiten für das Theater hinaus. Neben großformatigen Bildern und Materialcollagen gibt es in der Ausstellung ein umfangreiches grafisches und zeichnerisches Schaffen, Medaillen und Plastiken zu entdecken, in denen Sagert eine Bildwelt entwirft, die ihresgleichen sucht. Rund 150 Exponate geben einen Einblick in den Kosmos eines Künstlers, dessen Einordnung in die Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts aussteht.
Nach der Ausstellung »Einar Schleef - Deutsche Szenen« 2002, der Ausstellung zu Heiner Müllers 75. Geburtstag »Partisanen der Utopie« 2004, sowie der 2010 unter dem Titel »In Masken geht die Zeit« mit großem Erfolg auch in Hamburg und München gezeigten Werkschau des langjährigen Chefmaskenbildners des Deutschen Theaters, Wolfgang Utzt, ist »SAGERTS WELT« bereits die vierte Ausstellung auf Schloss Neuhardenberg, die sich einer herausragenden Persönlichkeit des reichen Theaterschaffens der DDR widmet.