03.04.2012 - 24.06.2012
Gerhard Fietz (1910-1997), Gründungsmitglied der Künstlergruppe ZEN 49 und wichtiger Vertreter der abstrakten Kunst in den europäischen Nachkriegsjahren, kämpfte ab 1941 als MG-Schütze an der russischen Front bei Orel und Minsk. Der Künstler in Wehrmachtsuniform hielt seine Erinnerungen an die Soldatenzeit dreifach fest: er führte Tagebuch, zeichnete und fotografierte. Am Sonntag, 1. April, 14 Uhr, eröffnet in Schloss Neuhardenberg eine Ausstellung, in der erstmals die in Russland 1941-1943 entstandenen Fotografien gezeigt werden, dazu einige Gemälde und Zeichnungen.
Die fotografischen Arbeiten aus dem Nachlass lassen eine erschütternde Ahnung davon aufkommen, was es für Gerhard Fietz bedeutet haben mag, Soldat zu sein, und welche Mittel und Wege er suchte, dem Grauen des Krieges künstlerisch zu begegnen. Die in die vier Kapitel »Landschaft«, »Menschen, Arbeit, Armut«, »Portraits« sowie »Krieg, Gewalt, Zerstörung« gegliederte Ausstellung zeigt eine repräsentative Auswahl aus rund 200 Aufnahmen, die anlässlich der Ausstellung in Band III des Werkverzeichnisses dokumentiert werden.
Die Fotografien werden erstmals in Neuhardenberg ausgestellt - einem Ort unweit der Seelower Höhen, bei denen im April 1945 die letzte große Schlacht zwischen der russischen und deutschen Armee vor Berlin stattfand.