Vielbewunderte Ikonen der Photographiegeschichte wie Werke von August Sander, Karl Blossfeldt, Albert Renger-Patzsch und Bernd und Hilla Becher erwarten die Besucher dieser Ausstellung ebenso wie Neuentdeckungen, geschaffen zwischen den 1860er und 2010er Jahren. Zeitlos gültige Bildkompositionen im Stil und in Folge der Neuen Sachlichkeit wechseln mit zeitgenössischen Arbeiten ab. Thematisch fokussiert ist die Ausstellung auf das Porträt, auf Natur- und Landschaftsansichten sowie den urbanen Lebensraum. Die rund 20 ausgewählten Bildgruppen geben so einen exemplarischen Einblick in das spannende Sammlungsprofil der Photographischen Sammlung / SK Stiftung Kultur, das sich seit Gründung der Institution im Jahr 1992 kontinuierlich entwickelt hat.
Die Sammlungsidee zu diesem profunden Bestand der dokumentarischen Photographie wurde ursprünglich mit dem Erwerb des August Sander Archivs und aus der engen Kooperation mit dem Künstlerpaar Bernd und Hilla Becher entworfen. Die Konzentration lag von Beginn an auf solchen photographischen Positionen, die das Medium Photographie als visuell analytisches Mittel auf Grundlage langfristig geltender Konzepte ebenso nutzen wie als künstlerisch schöpferisches Medium. Dabei hat die Sammlung in den letzten beiden Jahrzehnten viele wichtige Erweiterungen erfahren, die immer wieder unter verschiedenen Gesichtspunkten in Köln im hauseigenen Ausstellungsprogramm wie in nationalen und internationalen Ausstellungen und Publikationen vorgestellt werden. Insgesamt umfaßt der Bestand etwa 30.000 Photographien, von denen nun eine Auswahl von über 170 Exponaten, speziell auf die Ausstellungsräume von Schloss Neuhardenberg abgestimmt, erstmals zu sehen ist.
Bei allen vorgestellten Photographinnen und Photographen dient das Erlebnis von Wirklichkeit quasi als Bildauslöser. Sie schätzen die Realität als eine aufschlußreich inspirierende und immer wieder neu zu erforschende Welt, deren Schönheit im gegenwärtig unverändert Angetroffenen liegt. Sie dient als Grundlage für visuelle, wissenschaftlich orientierte Studien und Konzepte, für photographische Abbilder und Reflexionen gleichermaßen. Die Gegenüberstellung verwandter künstlerischer Haltungen, die Beobachtung von Variationen ebenso wie das Lesen und Vergleichen der unmerklichen, doch signifikanten Zeichen der Zeit und der Kulturgeschichte machen die Ausstellung zu einem außergewöhnlich vielseitigen Erlebnis.