Ester Vonplon vereint in ihren Arbeiten den Gegensatz von Sinn und Sinnlichkeit. Die Schwarz-Weiss-Fotografien zeigen eine elementare Natur ohne Menschen, Gesellschaft und Kultur. Die Perspektiven blenden Horizonte aus und heben Grössenverhältnisse auf. Der Dokumentations-und Erzählcharakter der Fotografien wird aufgelöst und der Ursprung der Bilder verwischt. Die Natur wird als indifferente Oberfläche gezeigt, die dem Menschen gegenüber mitteilungslos ist. So rücken die Naturbilder in die Nähe von monochromer Malerei und Fragen nach Objektivität und Verortung. Die Bilder werden zu einem abstrakten Denkraum voller Ruhe, der den Betrachtenden weder einen Standpunkt zuweist noch einen Kontext anbietet. Freiheit und Möglichkeit stehen Unsicherheit und Haltlosigkeit gegenüber. Vonplons Fotografien befassen sich mit dieser Zerrissenheit des Menschen, wie sie auch verschärft in den digitalen Kommunikationsgesellschaften zu beobachten ist.