Im ehemalige Sitz des Amtes Radeberg befindet sich das Museum Schloss Klippenstein, welches neben der Stadtgeschichte auch die Geschichte des Amtes und die Baugeschichte der Anlage dokumentiert. Nachdem die Burg- und Schloßanlage über 500 Jahre das wirtschaftliche und politische Zentrum des Umlandes bildete, ist sie heute das kulturelle Zentrum des Radeberger Landes. Neben dem Museumsbetrieb findet eine Vielzahl von Veranstaltungen, wie Konzerte, das Schloß- und Puppenspielfest u. a. statt.
Die Radeberger Burganlage wurde 1289 als "Castrum Radeberch" erstmals urkundlich erwähnt. Ihre erhaltene Substanz vereint die Bauformen verschiedener Epochen. Neben den Resten des mittelalterlichen festen Hauses (Wohnturm, Reste der Ringmauer mit "Eulenturm") ist es die gut erhaltene gotische Grundstruktur im Südflügel der Hauptburg, welche so komplett einmalig im Dresdner Raum erhalten blieb und heute im Museum erlebbar wird. Herzog (Kurfürst) Moritz ließ von 1543 bis 1546 das Amtsschloß Radeberg zum wettinischen Jagdschloß ausbauen. Auf Grund seiner Lage auf einer keilförmigen Felsklippe (Lausitzer Granit) wurde der Renaissance-Bau "Schloss Klippenstein" genannt. Spätestens seit dem 18. Jahrhundert diente das Schloß dem wettinischen Herrscherhaus nur noch als Sitz des Amtes Radeberg. Das Amtsgericht (mit Gefängnis in der Vorburg) wurde erst im Rahmen der "sozialistischen Verwaltungsreform" 1952 aufgelöst. Seit 1953 ist das Radeberger Heimatmuseum im Schloß, dem ältesten Bauwerk der Stadt, untergebracht.
Die Ausstellungsräume des Museums befinden sich im ersten Geschoß der Hauptburg. Der Ausstellungsteil im Wohnturm der mittelalterlichen Anlage enthält neben einer kleinen Präsentation ur- und frühgeschichtlicher Funde Belege zur Baugeschichte des Schlosses Klippenstein vom "festen Haus" zum Renaissance-Jagdschloß der Wettiner und zur Geschichte des Amtes Radeberg. Im darüberliegenden Turmzimmer hat sich das Fragment einer spätgotischen Wandausmalung aus dem 15. Jahrhundert erhalten. Im Raum selbst sind neben verschiedenen kunsthandwerklich wertvollen Möbeln Teile der Schlösser- und Beschlägesammlung des Museums ausgestellt.
Die Raumfolge im Südflügel des Schlosses beginnt mit einer Darstellung der Geschichte der Stadt Radeberg mit ihren verschiedenen Aspekten (Handwerk und Industrie, Feuerschutzwesen, Militär etc.). Die anschließende spätgotische Raumfolge des ehemaligen Pallas umfaßt neben der sogenannten Bauernstube vier Räume, welche mit Interieur vom Barock bis zur Gründerzeit ausgestattet sind. Eine Vitrine erinnert an den im Schloß geborenen romantischen Salonschriftsteller A. F. E. Langbein. Den Abschluß des Rundganges bilden Teile der Fernsehgerätesammlung des ehemaligen Rafenawerkes, Robotron Radeberg.
Ein Sonderausstellungs- und Veranstaltungsraum für wechselnde Ausstellungen ergänzt die Exposition.