Museum Schloss Klippenstein

Ulrike Meltzer (Jg. 1965, Diplom-Kunsttherapeutin, freischaffend) ist die Tochter von Hartmut Schoenheinz (Jg. 1938, Mathematikstudium, Promotion, wiss. MA/Lehrtätigkeit 1961-2001 an der TU Dresden). Aus mathematisch-naturwissenschaftlichem Elternhaus kommend, fanden beide den Raum, Zeit ihres Lebens immer wieder und in unterschiedlicher Weise künstlerisch zu arbeiten.
Ulrike Meltzer arbeitet seit 17 Jahren sowohl darstellerisch als auch bildnerisch und plastisch. In dieser Zeit fanden über 30 Ausstellungen mit Malerei und Grafik, insbesonders Druckgrafik, statt.
Dr. Hartmut Schoenheinz fotografiert seit Jahrzehnten (beginnend mit Schwarz-Weiß-Fotografie in eigener „Badezimmer-Dunkelkammer“, einfacher Ausrüstung: Praktica mit Tessar 2.8, Zwischenringe für erste Makroaufnahmen) vor allem Motive aus Architektur, Landschaft, Familie und der heimischen Flora. Später kommen zunehmend Motive aus der Tierwelt hinzu, meist unmittelbar vor der eigenen Haustür. Seit seinem Rentenalter intensiviert sich der Blick auf beim flüchtigen Betrachten kaum beachtete und eher ungeliebte Lebewesen in ihrer natürlichen Umgebung, Insekten, Spinnentiere und andere. Eine DSR-Kamera und ein 150 mm-Makroobjektiv, aber besonders endlose Geduld und Begeisterung für die sich auftuende wundersame Welt begleiten ihn. Entstanden sind dabei in den letzten Jahren Tausende von Fotos, von denen jedes ein Stück einer filigranen, kraftvollen Welt offenbart. Da die Ästhetik des anscheinend Unscheinbaren vor wissenschaftlichem Anspruch steht, tritt die Kamera an die Stelle des Käschers, die digitale Datenbank an die Stelle der Insektensammlung und das Makroobjektiv an die Stelle der Lupe. Weit über eine Dokumentation hinaus entstanden spannungsvolle Bilder voll Poesie, Brillanz und Harmonie.
Dazu gestellt werden Malerei und Grafik, insbesondere Monotypien aus drei Schaffensphasen, in denen sich seine Tochter mit den feinen wilden Strukturen, Linien und Flächen, die diese Technik ermöglicht, auseinandersetzt. Dabei entstanden eigene bis dahin ungesehene Welten, die hin und her schwingen zwischen realer Natur und innerer Landschaft. So tauchen auch dort aus einem dem Auge sonst nicht so leicht ersichtlichen Universum geheimnisvolle und lebendige Boten auf, die ein Leben unabhängig von unserer permanenten Wahrnehmung führen - kraftvolle, dynamische, feinsinnige Arbeiten, die voller Farbigkeit von der emotionalen Fülle des Lebens und seiner bildnerischen Darstellung zeugen.