Das 1997 wieder eröffnete Museum im Zentrum der Altstadt Korbachs verbindet auf einzigartige Weise historische Bausubstanz und moderne Architektur. Das mit Architekturpreisen ausgezeichnete Gebäude fügt mittels einer Glaskonstruktion um einen offenen Innenhof ein mittelalterliches Steinhaus, Fachwerkbauten und lichtdurchflutete Kabinette zu einem neuen Ganzen zusammen.
Die Ausstellung des Museums informiert über die Geschichte der Stadt und der Region. Herausragend sind die 250 Millionen Jahre alten Fossilien aus der Korbacher Spalte, die durch den Nachweis des säugetierähnlichen Reptils Procynosuchus weltberühmt wurden. Ein Diorama mit lebensgroßen Modellen der Landwirbeltiere erlaubt Einblicke in die Welt der Vorfahren der Dinosaurier und der Säugetiere in der Permzeit.
Der Rundgang durch die stadtgeschichtlichen Abteilungen führt zu den Anfängen Korbachs als Marktplatz und kirchliches Zentrum sowie in die Zeit, in der Korbach zum Städtebund der Hanse gehörte. Ein besonderes Exponat stellt die älteste Bürgermeisterkette Deutschlands dar. Figur und Zitate des Subconrectors Curtze bringen dem Besucher die Stadt des 19. Jahrhunderts nahe. Die umfassenden Veränderungen des wirtschaftlichen Lebens im 20. Jahrhundert werden am Beispiel der Eisenbahn, der Zeitung und einer Gummifabrik aufgezeigt.
Im Untergeschoss sind Zeugnisse des historischen Erz- und Goldbergbaus ausgestellt. Den Glanzpunkt bildet das „Goldkästchen Rauschenbusch“ mit echten Goldstufen und einem Goldbarren vom nahegelegenen Eisenberg. Ein Film vermittelt die Welt unter Tage, und Kinder erfahren in einer Märchenhöhle, wie sich das Wissen um das Gold in der Sage überliefert hat.
Das Museum wurde 2002 mit dem Museumspreis der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen ausgezeichnet und erhielt zudem das Prädikat „kinderfreundlich“.
