Weiß hat in Bildern immer eine besondere Rolle gespielt. Es ist die Farbe des Bilduntergrunds, es dient zum „Höhen“, also der Betonung des Lichts auf einem Gemälde und wird beim Mischen zum Aufhellen einer Farbe benutzt. Ein autonomer Einsatz von Weiß findet sich jedoch erst in der Kunst des 20. Jahrhunderts, als die Farbe vom Abbild unabhängig wird und Bilder auch monochrom, also auf einer einzigen Farbe, aufgebaut sein können.
Die Ausstellung geht von der Sammlung Ruppert im Museum im Kulturspeicher aus. Die darin enthaltenen 15 Bilder und Objekte von Künstlern wie Andreas Christen, Ad Dekkers, Leo Erb, Norbert Kricke, Jan Schoonhoven, Herman de Vries oder Günther Uecker bilden den Grundstock des Projekts. Es hat seinen Schwerpunkt in den Werken der Künstlergruppe ZERO und verwandter Strömungen, richtet den Blick jedoch auch exemplarisch zurück ans Ende des 19. Jahrhunderts, als impressionistische Künstler vor allem in Schneelandschaften dem Weiß breiten Raum gaben. Abgerundet wird die Schau durch Werke zeitgenössischer Künstler, die sich, teils ironisch gebrochen, in Objekten und Bildern des Weiß als dominanter Farbe bedienen. Insgesamt sind etwa 90 Werke von 75 Künstlern ausgestellt, darunter Werke von Hans Arp, Antonio Calderara, Lucio Fontana, Piero Manzoni und Alexander Rodtschenko.