Seinen Sitz erhielt das 1955 eingerichtete Museum im ehemaligen Herrenhaus des Großen Hospitals, wo bereits seit 1888/89 ein "Altertumsmuseum" existierte.
Das imposante Gebäude mit malerischem Innenhof und stadt- sowie baugeschichtlich hochinteressanten Nebengebäuden bildete seit Ende des 14. Jahrhunderts den Kern des größten Erfurter Hospitals.
Aus der Anfangszeit sind die Hospitalkirche sowie Keller- und Gebäudeteile erhalten. Das repräsentative Herrenhaus wurde 1547 fertiggestellt. Prägend für die Hospitalstruktur war seit Beginn des 16. Jahrhunderts das Pfründnerwesen: die Betreuung und Versorgung relativ wohlhabender, meist betagter Bürger in eigens geschaffenen Wohnbereichen. Eine dieser Behausungen soll entsprechende museale Nutzung erfahren – ein in Thüringen einmaliges Vorhaben.
Das Museum für Thüringer Volkskunde entwickelt sich seit zehn Jahren vom "Volkskunst"-Museum zu einem Museum der Gesellschafts- und Alltagskultur: Unter dem Motto "Gesichter Geschichten - Gegenstände" verleiht eine besondere Herangehensweise den "kleinen Leuten" Gesicht und Stimme, lässt sie aus der Anonymität von Geschichte heraustreten und den Balanceakt zwischen Tradition und Moderne nachvollziehbar werden. Immer mehr gewinnt aber auch die Betrachtung gegenwärtiger Kulturphänomene an Bedeutung. DDR-Alltagskultur bildet dabei einen besonderen Schwerpunkt, was sich im Bestandsaufbau und in Sonderausstellungen zeigt.
Daneben profiliert sich das Haus auf vielfältige Weise zu einem Zentrum volkskundlicher Arbeit und Forschung. Als größte einschlägige Facheinrichtung im Freistaat erfüllt es de facto Anforderungen eines Landesmuseums.
Überregional bekannt ist die ihm angeschlossene Volkskundliche Beratungs- und Dokumentationsstelle für Thüringen, die nichtkommerziellen Nutzern fundierte kostenlose Fachberatung bietet. Beide Einrichtungen geben gesonderte Schriftenreihen heraus. Im Museum arbeiten weiterhin die Thüringische Vereinigung für Volkskunde e. V. und die Volkskundliche Kommission für Thüringen e. V., die sich als wissenschaftliche Gesellschaft versteht.
Das Museum für Thüringer Volkskunde ist in einem der ältesten Steingebäude der Stadt untergebracht. Das Haus wurde 1547 als Herrenhaus für das städtische Hospital errichtet und dient bereits seit 1882 musealen Zwecken.
Erst seit den fünfziger Jahren wurden die Sammlungen systematisch ausgebaut. Mit den überaus reichen Regional- und Altbeständen zählt das Museum für Thüringer Volkskunde heute zu den größten seiner Art in Deutschland.
Es dokumentiert vorrangig die ländliche Alltagskultur des 18. und 19. Jahrhunderts in Thüringen. Hervorzuheben sind einzigartige Exponate bäuerlicher Sachkultur sowie detailgetreu aufgebaute Werkstätten traditioneller Thüringer Gewerke. Immer mehr gewinnt auch die Betrachtung zeitgenössischer Kulturphänomene im Rahmen von Sonder- und Kabinettausstellungen für das Haus an Bedeutung.
Entsprechende Sammlungen befinden sich im Aufbau. Das Haus verfügt über einen malerischen Innenhof, der für kulturelle Veranstaltungen genutzt wird.