14.09.2008 - 30.09.2008
In diesem Jahr feiert die Landeshauptstadt Erfurt die 200. Wiederkehr des Erfurter Fürstenkongresses. Die wichtigste Exposition dazu findet in unserem Haus statt. Bereits 2006 haben wir durch ein vielbeachtetes Ausstellungs- und Publikationsprojekt zur napoleonischen Herrschaft im sogenannten Fürstentum Erfurt (1806-1814) überregional auf uns aufmerksam machen können. Das geplante Vorhaben ist gewissermaßen dessen Fortsetzung und Spezifizierung: Napoleon Bonaparte schrieb nicht nur als Staatsmann und Feldherr europäische Geschichte. Der Empereur prägte auch einen neuen Kunststil: das Empire. Von strenger Formensprache, an antike Vorbilder angelehnt und auf Repräsentation ausgerichtet, verbreitete es sich ab 1804 als kulturelles Leitbild in ganz Europa bis nach Rußland. Innenraumdekoration, Möbelkunst, Kunsthandwerk und Kleidermode waren davon gleichermaßen erfaßt.
Die Ausstellung zeigt, wie FEINE LEUTE, also Angehörige der Oberschicht, damals ihre Häuser und sich selbst ausstatteten. Der Kontrast, der sich solchermaßen auftut zum Leben der KLEINEN LEUTE, denen die Dauerausstellungen des Museums gewidmet sind, ist gewollt und Bestandteil des Konzeptes. Opulenz in der Ausstattung der Exposition sollen hochkarätige Leihgaben aus Paris, Petersburg, Wien, Berlin und anderen Orten garantieren.
Was en vogue war, erfuhr man in deutschen Landen hauptsächlich aus dem vom Weimarer Verleger und Unternehmer Friedrich Justin Bertuch herausgegebenen "Journal des Luxus und der Moden", der damals auf diesem Gebiet führenden Zeitschrift. Damit hat die Ausstellung einen wichtigen regionalen Bezug. Einen weiteren bildet der im Herbst 1808 von Napoleon veranstaltete Fürstenkongreß, zu dem sich die vornehme Welt in Erfurt versammelte und die Provinzbewohner das Staunen lehrte Â…