Museum für Thüringer Volkskunde

Am 31. Juli 1955 öffnet das Museum für Thüringer Volkskunde offiziell seine Pforten. Die folgenden Jahrzehnte werden nicht gerade einfach: Wie die Fachdisziplin Volkskunde steht auch das Museum zwischen den Extremen politisch-gesellschaftlich motivierter Ablehnung vs. Ausbeutung, zwischen Traditionalismus und modern-sozialwissenschaftlicher Ausrichtung.
Heute, in seinem 60. "Lebensjahr", genießt das Haus weithin Anerkennung als zeitgemäßes Museum der Alltags- und Sozialkultur in geschichtsträchtigem Ambiente. Neu gestaltete Dauerausstellungen und thematisch vielfältige Sonderpräsentationen speisen sich aus reichem, überregional bedeutsamem Objektbestand.
Doch wie bemisst sich der Wert musealer Dinge - außerhalb der materiellen Maßstäbe? Wie steht es im digitalen Zeitalter um die ideelle oder persönliche Bedeutsamkeit traditioneller Museumsbestände?
Die Jubiläumsausstellung, spannend und farbenfroh in Szene gesetzt, gibt darauf Antworten. 60 Autoren, dem Haus auf vielfältige Weise verbunden, präsentieren ihre Sicht auf 60 seiner Sammlungsobjekte: sachlich, sehr persönlich, in musealen oder den ganz großen Zusammenhängen – späterhin ergänzt durch "Ausstellungsgeschenke" der Erfurter Geschichts- bzw. Kunstmuseen. Ein Jubiläumsbuch erscheint zum Jahresende 2015.