08.05.2009 - 05.07.2009
Ort: Sammlung Fotografie
Nach distance to destination von 2001, einem Fotoessay über die Verbindungs- und Trennlinien bei der Annäherung an unbekannte Orte und Kulturen, hat Jörg Koopmann in mehreren Jahren seine neueste Serie erarbeitet und herausgegeben.
Grundlage der Ausstellung im FORUM für zeitgenössische Fotografie ist Koopmanns neues Buch born in Brennen*, das mit dieser fehlerhaften Textzeile aus einem Song für den Ex-Guantanamo-Häftling Murat Kurnaz eine erste Assoziation schafft. Verschiedene Kleinserien aus den letzten acht Jahren erzählen von Phänomenen der (re-)politisierten Welt, die in ihrer Zusammenführung überraschend, aber in den Einzelteilen durchaus nachvollziehbar sind. Neben historisch oder politisch bedeutsamen Schauplätzen sieht man alltäglich gewordene Grenzziehungen. Dargestellt sind Menschen, die öffentlich Stellung nehmen oder im geschützten Raum der Musik ihre Beklemmungen katalysieren. Die teils beiläufigen Beobachtungen greifen einen Gedanken auf, um ihn im nächsten Bild wieder fallen zu lassen oder zu zerstreuen. Sie erzählen eine nichtlineare Geschichte über unsere Umgebung und können als Splitter eines komplexen, undurchdringlichen Themenfeldes wahrgenommen werden.
Biografie:
(1968 München, lebt in München) Nach dem Studium an der Staatlichen Fachakademie für Fotodesign in München (1990 - 1993) zunächst Fotograf der Städtischen Galerie im Lenbachhaus und seit 1996 freischaffender Fotograf in München. Zusammen mit Martin Fengel gründete er 1999 das glossy Fotoforum (1999). Seine Tätigkeit umfasst Lehrtätigkeit und Fotojournalismus für diverse Agenturen und Magazine, darunter das Zeit-Leben Magazin. Ausstellungsbeteiligungen begleiten seine Arbeit als Fotograf in München (Reger Fotoforum, Galerie Huber-Goueffon, Galerie ISART, Neue Galerie Dachau), Düsseldorf (Galerie V. Marschall) und Köln (OHIO Vitrine). Der Fotograf erhielt den Förderpreis für Fotografie der Landeshauptstadt München 2008.