30.04.2008 - 06.07.2008
Der aus Thessaloniki gebürtige Fotograf Dimitri Soulas arbeitete während der griechischen Militärdiktatur in München als Lokalreporter für Münchner Tageszeitungen und die Illustrierten "Stern" und "Quick". In den Jahren von 1967 bis 1974 fotografierte Soulas Prominente und besondere Ereignisse des Stadtlebens, zugleich begleitete er mit seiner Kamera auch das bunte Treiben auf der Straße, politische Demonstrationen und Pop-Konzerte, sowie den Alltag von ausländischen "Gastarbeiter", die vor allem aus Südeuropa stammten. Viele Aufnahmen von Soulas repräsentieren spontan erfasste Studien des menschlichen Verhaltens im täglichen Leben, beim Einkaufen, Essen und anderen Verrichtungen. Fotografieren sollte nach seiner Überzeugung die gesellschaftlichen Verhältnisse und die Realität in ihrer gesamten Widersprüchlichkeit zur Anschauung bringen. SoulasÂ’ Credo lautete, den Menschen authentisch, in ungestellten Posen, in bewegten und "entscheidenden" Augenblicken festzuhalten.
Nachdem der Fotograf sein Archiv 2005 dem Fotomuseum als Schenkung übergeben hat, wird nun eine Auswahl von 130 Aufnahmen gezeigt. Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Fotomuseum in Thessaloniki, wo die Bilder zuvor zu sehen waren. Es erscheint ein Katalog mit 228 Seiten, 140 Abb. im Duoton, sowie Aufsätzen von Ulrich Pohlmann, Wolfgang Till, Kerstin Stremmel, Matthias Harder, Dimitri Nollas, Hercules Papaiannou u.a.