16.04.2012 - 28.10.2012
Am 16. und 17. April 2012 wurde in Nordhausen, Harzungen und Ellrich an die Befreiung des KZ Mittelbau-Dora vor 67 Jahren erinnert. Dazu waren zahlreiche Überlebende aus vielen Teilen Europas sowie aus den USA und Australien zu Gast. Im Mittelpunkt stand dieses Jahr die lange vernachlässigte Geschichte der Sinti und Roma im KZ Mittelbau-Dora.
Im Anschluss an die Gedenkveranstaltung wurde die von der Nordhäuser Gedenkstätte erarbeitete Ausstellung "Von Auschwitz in den Harz. Sinti und Roma im KZ Mittelbau-Dora" eröffnet.
Anlass ist, neben der fortdauernden Diskriminierung vieler Sinti und Roma in Europa, der 70. Jahrestag des sogenannten Auschwitz-Erlasses von SS-Chef Heinrich Himmler. Dieser hatte im Dezember 1942 angeordnet, alle im Reichsgebiet lebenden Sinti und Roma nach Auschwitz zu deportieren. Dort wurden Tausende Sinti und Roma in den Gaskammern ermordet. Nur etwa 3000 Männer und Frauen überlebten das "Zigeuner-Familienlager" in Auschwitz-Birkenau, das die SS im August 1944 auslöste. Fast alle männlichen Überlebenden brachte sie in das KZ Mittelbau-Dora, das damit im letzten Kriegsjahr zur zentralen Haftstätte für Sinti und Roma wurde.
Die Verschleppung von Auschwitz in den Harz und der Kampf der Sinti und Roma ums Überleben in den Lagern des KZ Mittelbau stehen im Mittelpunkt der Ausstellung. Daneben dokumentiert sie anhand zahlreicher Dokumente, Fotos und Erinnerungsberichte den Beginn der Verfolgung der Nordhäuser Sinti in den 1930er Jahren. Schließlich wird auch das oft vergebliche Ringen der KZ-Überlebenden um gesellschaftliche Anerkennung nach 1945 thematisiert.