Mittelbau-Dora steht als Paradigma der KZ-Zwangsarbeit prototyÂpisch für einen neuen, durch andere KZ-Gedenkstätten nicht repräsentierten Typ innerhalb des Systems der NS-Konzentrationslager. 60 000 Menschen aus nahezu allen Ländern Europas, vor allem aus der Sowjetunion, aus Polen und aus Frankreich, wurden zwischen 1943 bis 1945 als KZ-Häftlinge in den Harz deportiert, um dort Zwangsarbeit für die deutsche Rüstungsindustrie zu leisten. Jeder dritte von ihnen starb.
Mittelbau-Dora ist heute ein europäischer Gedächtnisort. Mit der Aufnahme in seine Gedenkstättenkonzeption hat der Bund im Jahre 1999 die besondere bundesweite und internationale Bedeutung der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora anerkannt. Ihrer historischen Bedeutung entsprechend wurde die Gedenkstätte seither nach JahrÂzehnten der Vernachlässigung grundlegend umgestaltet. Kern der Neukonzeption war der Neubau des Museums Mittelbau-Dora, das 2005 zum 60. Jahrestag der Lagerbefreiung eingeweiht wurde und in dem seit September 2006 eine Dauerausstellung zur Lagergeschichte gezeigt wird, die Mittelbau-Dora als Modellfall der KZ-Zwangsarbeit präsentiert.