Das Ende des Zweiten Weltkrieges jährte sich im Jahr 2015 zum 70. Mal. Aus diesem Anlass präsentiert das Kupferstich-Kabinett Kriegsfotografien des bedeutenden Fotojournalisten Robert Capa (1913–1954). Heute gehören diese Aufnahmen zum Kanon des kollektiven Bildgedächtnisses von Leid und Mitleid in Zeiten des Krieges. Robert Capas Blick prägte die Ära eines neuen Fotojournalismus. In Motiven, die zwischen empathischer Nähe und sachlicher Distanz changieren, hält dieser an einem humanistisch geprägten Weltbild fest.
In der Ausstellung sind annähernd 110 Pressefotografien aus den Jahren 1943 bis 1945 zu sehen, die Capas Perspektive als Kriegsreporter eindrucksvoll dokumentieren. Als akkreditierter Fotojournalist begleitete der europäische Exilant Capa hautnah das alliierte Militär quer durch Europa. Das erklärte Ziel war es, der nationalsozialistischen Herrschaft ein Ende zu setzen, Europa zu befreien und den Weltfrieden wieder herzustellen. Die Sammlung des Kupferstich-Kabinetts präsentiert mit diesem Konvolut zugleich eine bedeutende Neuwerbung, die 2014 für das Haus gewonnen werden konnte.