Die Cottbuser Institution Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück - ein stetiger Anstieg von der Abteilung eines Bezirksmuseums (1977) über eines, das der Staat der DDR mit dem Praefix der "Staatlichen Kunstsammlungen Cottbus" (1984) zierte, bis hin zum Landesmuseum, den "Brandenburgischen Kunstsammlungen Cottbus" (1991). Schließlich erfolgte Mitte 2004 der Wechsel der Trägerschaft, das Museum wurde - neben dem Staatstheater Cottbus - Teil der Brandenburgischen Kulturstiftung Cottbus, freilich immer noch unter Verantwortung des Landes Brandenburg. Und endlich ergab sich mit Blick auf das neue Domizil dann der Namenswechsel zum "Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus" (2006).
Während in den 1970er und frühen 1980er Jahren zunächst regionale Gesichtspunkte die Linie des Hauses in Ausstellungs- und Ankaufspolitik bestimmt hatten, erweiterten die Verantwortlichen dies später auf traditionelle Kunstlinien des 20. Jahrhunderts, so dass sich eine Sammlung mit Ausdrucksformen der zweiten Generation des Expressionismus sowie der Neuen Sachlichkeit entwickelte. Es konnte gelingen, eine kleine, relativ unabhängige Sammlung zusammenzutragen, die auch ungegenständliche Positionen in sich vereint. Dies war vermutlich gerade deshalb möglich - oder zumindest trug der Umstand dazu bei -, weil dieser museale Ort Cottbus keinesfalls zentral im beobachtenden Interesse der Berliner Kulturhoheit lag, wie etwa die Museen in Berlin, Dresden oder Leipzig.
Die 1980er Jahre lenkten den Blick bald mehr auf das Zeitgenössische und auf neue experimentelle Felder. So ist eine große Anzahl von Werken des neoexpressiven Aufbruchs in der DDR ins Haus gelangt.
Die Fokussierung allein auf den ostdeutschen Raum war mit der Wende obsolei geworden, eine andere Maßstäblichkeit gefordert. Mit dem Anspruch eines Museums in Landesverantwortung wuchsen auch die Aufgaben und Orientierungsräume. So steht die Institution heute einerseits für die Kunst im Land Brandenburg, so wie andererseits der Blick über die Grenzen des Landes hinaus, im Austausch mit dem Kunstgeschehen anderer Bundesländer und anderer Provenienzen in einem vereinten Europa unerlässlich ist.
Mitte bis Ende der 1990er Jahre setzte sich die Konzentration der Arbeit in Ausstellungsbetrieb und Erwerbungspolitik auf einen Themenkreis von "Landschaft / Raum / Natur / Umwelt" durch.
Malerei und Fotografie unterliegen in den Präsentationen der Sammlung keiner Trennung, sondern stehen gleichrangig nebeneinander. Die Sammlung der Fotografie ist eine quantitativ wie qualitativ sehr umfangreiche Sammlung der Autorenfotografie in den neuen Ländern.
Die Sammlung Plakatkunst, die im eigentlichen Sinne als eine Disziplin des angewandten Kunstbereichs zu sehen ist, widmet sich der ostdeutschen Genese entsprechend vorwiegend dem kulturellen Plakat.
Das Museum beherbergt insgesamt mehr als 22.300 Kunstwerke, darunter über 580 Gemälde, 120 Skulpturen, 4.000 graphische Blätter und Objekte (Künstlerbücher / Buchobjekte und Rollos), 3.200 Prints und Fotoarbeiten sowie 15.200 Plakate.