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Kunstmuseum Ahlen


Museumsplatz 1 / Weststr. 98
59227 Ahlen
Tel.: 02382 91 83 0
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Öffnungszeiten:

Mi-Fr 14.00-18.00 Uhr
Sa, So 11.00-18.00 Uhr

Industrial Land Art im Ruhrland. Die Künstlergruppe B1 und die Folgen

23.08.2009 - 25.10.2009
Industrial Land Art im Ruhrland lautet der Titel einer großen Gesamtschau, die am 23. August an verschiedenen Ausstellungsorten eröffnet wird. Im Skulpturenmuseum Glaskasten Marl geht es übergreifend um 50 Jahre künstlerische Gestaltung im Ruhrgebiet. Vorgestellt werden Initiativen, Projekte und Künstler, die das Ruhrgebiet beginnend mit den Ausstellungen des Jungen Westens und den Ruhrfestspielen in Recklinghausen bis hin zur IBA Emscherpark als Kunstlandschaft geprägt haben. Das Kunstmuseum Ahlen und der Kunstverein Ahlen setzen ihren Schwerpunkt mit B 1 und die Folgen in der Präsentation einer Künstlergruppe, die im Jahr 1969 die B1 als zentrale Verkehrsader Namen gebend mit ihren künstlerischen Aktivitäten verbunden hatte. Helmut Bettenhausen, Bernd Damke, Günter Dohr, Rolf Glasmeier, Kuno Gonschior, Friedrich Gräsel, Ewerdt Hilgemann, Franz-Rudolf Knubel, Ferdinand Spindel und Günter Tollmann sind die Künstler, die damals wegweisend unter dem Namen B 1 skulpturale Architekturen, variable Formensysteme und Lichtzeichen zur Gestaltung der Autobahn und ihrer industriellen Umgebung imaginierten. Obwohl zu dieser Zeit der Mut und die Mittel zur tatsächlichen Umsetzung letztendlich fehlten, setzte die vom Siedlungs-Verband-Ruhr mit getragene Initiative entscheidende Impulse, die in den nachfolgenden Jahrzehnten ihre Folgen hatten. Beide Ausstellungsorte in Ahlen zeichnen den künstlerischen Weg der ehemaligen B1 Akteure nach. Modellhaft und mit vielen realisierten Großprojekten gelang es den genannten Künstlern vor allem in den 1960/70er Jahren die Grenze zwischen Design und Kunst, Alltagswelt und Kunstwelt immer wieder spielerisch und konzeptuell zu überschreiten. Beispiele für die Gestaltung von Architektur, Stadtraum und Industrielandschaft sind in Ahlen im Dialog mit den freien künstlerischen Werken der zehn Künstler zu sehen, von denen die Hälfte noch heute im Ruhrgebiet lebt und arbeitet. ("Was ist geschehen, von damals bis heute?" lautet die Frage, der man mit den geplanten Ausstellungen ausschnitthaft nachgehen möchte. Spindel, Tollmann und Glasmeier werden mit ausgewählten Beispielen von 1968 bis in ihre späten Schaffensjahre begleitet, von den noch lebenden Künstlern zeigt der Kunstverein Ahlen zum Teil ganz aktuelle Arbeiten. Ca. 150 Exponate, unter ihnen Gemälde, Skulpturen, kinetische Licht- und Spielobjekte sowie Modelle, Fotografien und Videopräsentationen werden allein in den beiden Ahlener Ausstellungshäusern neben der Fokussierung von zehn Künstlern ein Stück Ruhrgebietsgeschichte erzählen. Zwei Wochen später reiht sich die Künstlerzeche "Unser Fritz 2/3" in Herne mit der Ausstellung gRenzüberschreitung 2, - einer spannenden Neuauflage der ersten Grenzüberschreitung im Jahr 1985 - in den thematischen Reigen der Industrial Land Art im Ruhrland ein. Die Initiatoren in Marl, Ahlen und Herne wollen mit der Gesamtschau bereits im Vorfeld der Kulturhauptstadtereignisse im Jahr 2010 ein Zeichen setzen für die künstlerischen Potentiale und Aktionen, die speziell das Ruhrgebiet auszeichnen und geprägt haben.

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