Kölnisches Stadtmuseum, Foto: Kölnisches Stadtmuseum
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Kölnisches Stadtmuseum im Zeughaus

Kölnisches Stadtmuseum im Zeughaus, Foto: Rheinisches Bildarchiv
Kölnisches Stadtmuseum im Zeughaus, Foto: Rheinisches Bildarchiv
Kölnisches Stadtmuseum, Foto: Kölnisches Stadtmuseum
Kölnisches Stadtmuseum, Foto: Kölnisches Stadtmuseum

Zeughausstr. 1-3
50667 Köln
Tel.: 0221 22125789
Homepage

Öffnungszeiten:

Di 10.00-20.00 Uhr
Mi-So 10.00-17.00 Uhr

Geborgene Schätze aus dem Historischen Archiv

03.10.2010 - 21.11.2010
Eine Ausstellung des Historischen Archivs in Zusammenarbeit mit dem Kölnischen Stadtmuseum Der Titel der neuesten Ausstellung des Historische Archivs, die im Kölnischen Stadtmuseum zu sehen ist, nimmt Bezug auf die Katastrophe vom 3. März 2009: Um 13 Uhr 58 stürzten das Archivgebäude und zwei benachbarte Wohnhäuser ein. Zwei Menschen verloren ihr Leben, 36 Kölnerinnen und Kölner ihre Wohnung. In der Schau können sich die Besucherinnen und Besucher ein anschauliches Bild vom Umfang des Verlustes und von den bereits ergriffenen Vorkehrungen zur Rettung und Restaurierung der Bestände machen: eine Arbeit, die noch viele Jahrzehnte in Anspruch nehmen wird. Die Ausstellung vermittelt auch eine Vorstellung von der Vielfalt, der Bedeutung und der Schönheit der Kulturschätze, die es zu retten gilt. „Köln 13 Uhr 58. Geborgene Schätze aus dem Historischen Archiv“ präsentiert einen chronologischen Überblick über alle Arten der Bestände, die das Historische Archiv der Stadt Köln aufbewahrt. Sie bietet mit etwa 100 Exponaten einen breiten Querschnitt sowohl zeitlich vom Mittelalter bis in die jüngste Zeit, als auch im Hinblick auf die Schadensbilder nach dem Einsturz – von beinahe unversehrt geborgenen Objekten bis hin zu den schwerstgeschädigten Stücken. Gleichzeitig macht die Schau deutlich, mit welch hohem Aufwand die Wiederherstellung der Bestände des bedeutendsten europäischen Kommunalarchivs nördlich der Alpen verbunden ist. Die Präsentation soll gleichzeitig Mut machen: Sie demonstriert eindrucksvoll, welche Rettungschancen das Archivgut in der Hand leistungsfähiger Restauratorinnen und Restauratoren hat. Sie versteht sich als Aufbruchssignal für das neu zu errichtende „Bürgerarchiv“ und dient nicht zuletzt der Ansprache weiterer Unterstützerinnen und Unterstützer, Spenderinnen und Sponsoren, die in den nächsten Jahrzehnten dringend benötigt werden. In den Monaten nach dem Einsturz bargen fast 2000 Einsatzkräfte der Kölner Berufsfeuerwehr, der Freiwilligen Feuerwehr, des Technischen Hilfswerks und anderer Hilfsorganisationen sowie 1.800 freiwillige Helferinnen und Helfer rund 85 Prozent der Schätze aus den Trümmern – allerdings in sehr unterschiedlichem Erhaltungszustand. Sie wurden grob gereinigt, in die Gefriertrocknung gegeben und auf 19 „Asylarchive“ in ganz Deutschland verteilt. Ein kleiner, aber sehr anschaulicher Teil dieser geborgenen Objekte war vom 5. März bis zum 11. April 2010 im Berliner Martin-Gropius-Bau unter dem Titel „Köln in Berlin: Nach dem Einsturz: Das Historische Archiv“ zu sehen. Diese Ausstellung machte einer breiten Öffentlichkeit bewusst, dass es sich bei den zerstörten und beschädigten Archivbeständen um Kulturschätze von nationaler und internationaler Bedeutung handelt. Sie löste eine große Welle der Solidarität und auch der finanziellen Hilfe für Köln aus, die mittlerweile in die Gründung der Stiftung „Stadtgedächtnis“ gemündet ist. Die Stadt Köln versteht die Ausstellung „Köln 13 Uhr 58. Geborgene Schätze aus dem Historischen Archiv“ im Kölnischen Stadtmuseum auch als Geste des Dankes an ihre Bürgerinnen und Bürger, an die unzähligen Menschen, die nach der Katastrophe selbstlos und tatkräftig bei Bergung, Erstversorgung oder auch mit Spenden geholfen haben.

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