30.06.2012 - 16.09.2012
Die Arbeit von Bernd Krauß ist unmöglich durch eindeutige Kategorien zu beschreiben, weil sie sich vielfältiger Formen und Materialien wie Malerei, Skulptur, Performance, Theater- und Tanzaufführungen, Drucktechniken, Foto, Video oder der Eigenproduktion einer Zeitschrift ("Der Riecher") sowie eines imaginären Fernsehsenders bedient. Zudem sind seine Projekte immer situationsbezogen, weil sie sich mit den Widersprüchen und Möglichkeiten ihrer jeweiligen Umgebung auseinandersetzen.
Bernd Krauß ist kein Fachmann, der eine bestimmte Technik über Jahre zuspitzt. Er hält sich nicht zu lange auf, um sich nicht in die Zwänge der Profis zu verwickeln. Sein Ansatz ist eher der eines radikalen Hobbyisten, der Innovationen deswegen schafft, weil ihm bestehende Verabredungen erst gar nicht einleuchten müssen. Ein Praktiker, der laufend die Bedingungen von Praxis mitverhandelt. Jacques Rancière würde sagen, dass er dem Prinzip der Polizei das Prinzip der Politik entgegenstellt.
In seinen Ausstellungen verdichten sich die unterschiedlichen Methoden und Medien zu vielsprachigen und formatreichen Installationen. Sie funktionieren zugleich als Kontexte für diverse Handlungen, Tätigkeiten, Aufführungen und Veranstaltungen. Diese Szenarien oder selbst geschaffenen Umgebungen bieten dem Verhältnis zu sich selbst, zur eigenen Praxis und zum Publikum bestimmte Projektionsflächen und Spielräume, die die Bedeutung des Ausstellungsraums laufend verändern und in Frage stellen.
