Die Ägyptenmode des 18. und 19. Jahrhunderts läßt sich im Großen und Ganzen als kreativ-schöpferische Montage aus unterschiedlichen Quellen und Elementen verstehen, als Konglomerat aus der allgemein vorherrschenden Neigung zur Antike und zum Exotischen, geprägt von der (antiquarischen) Kenntnis unterschiedlicher antiker Quellen und deren Adaption an den Zeitgeschmack. Die daraus entstandenen Schöpfungen sind weder Fälschungen bzw. Repliken ägyptischer Originale noch bloße Imitationen unterschiedlicher Vorbilder, sondern eigenständige, geistreiche Variationen über ein einziges Thema, nämlich Ägypten und der seit der Antike vom geheimnisumwitterten Land am Nil ausgehenden Faszination im weitesten Sinne.