22.11.2009 - 17.01.2010
Toni Schneiders zählt zu den wichtigsten Persönlichkeiten der Fotografie nach 1945 in Deutschland. Seine Schwarzweißbilder, die einst zur Avantgarde der Nachkriegsfotografie zählten, sind inzwischen zu Klassikern der modernen Fotografie geworden.
„Einfach, klar und wahr“ wollte seine Fotografie sein: „Eine gute Fotografie ist zeitlos!“, sagte Toni Schneiders einmal. Seine ausdrucksstarken Fotografien zeichnen sich durch die Wahl charakteristischer Ausschnitte und eine klare Komposition sowie durch das kontrastreiche und virtuos beherrschte Spiel von Licht und Schatten aus. Hinzu kommt ein untrügliches Gespür für die gestaltprägende Struktur des Motivs. Schneiders Werk wird durch das Zusammenspiel von inhaltlicher Tiefe und formaler Strenge geprägt und bewegt sich zwischen dokumentarischer Fotografie und abstraktem Realismus.
Toni Schneiders wurde 1920 in Urbar bei Koblenz geboren. Auf Schulzeit und Fotografenlehre folgte ab 1939 der Dienst als Soldat und Kriegsberichterstatter. Nach dem Krieg arbeitete er als freier Bildjournalist, Werbe- und Reisefotograf. Ausgedehnte Reisen, von denen er einprägsame Landschaftsaufnahmen und Menschenporträts mitbrachte, führten ihn fast in die ganze Welt. Von 1947 bzw. 1952 an lebte und arbeitete Toni Schneiders am Bodensee, zuerst in Meersburg und später in Lindau, wo er im Jahr 2006 verstarb. Mit der bereits zu Lebzeiten von Toni Schneiders geplanten Ausstellung setzt die städtische Galerie im Fruchtkasten einem der großen Fotografen des 20. Jahrhunderts posthum ein Denkmal.