08.03.2009 - 19.04.2009
„Vier Jahrzehnte Kunst der Linie“: so hat eine Zeitung einen Artikel über eine Ausstellung mit Diether F. Domes betitelt. Die Linie ist das dominierende Element im Schaffen des am Bodensee ansässigen Zeichners und Glaskünstlers, der 1939 in Witteschau im Sudetenland geboren wurde. Farbe setzt Diether F. Domes nur sparsam ein. Auf den ersten Blick lassen Liniengerüst und Farbaufbau seiner Werke einen gegenständlichen Bezug nicht erkennen. Doch bei vertiefter Auseinandersetzung mit seiner Formenwelt bemerkt man, dass sich die Linien und Farbflächen zu Strukturen ordnen, die an Landschaftliches erinnern. Da scheinen Horizontlinien auf, man glaubt Umrisse von Bergen zu erkennen oder geologische Formationen. Die Assoziation an Wasser stellt sich ein, in dem sich Pfähle und Schilf spiegeln oder dessen Oberfläche von Wellen durchkämmt wird.
Diether F. Domes kommt ursprünglich von der Glasmalerei her. Er besuchte die Glasfachschule in Hadamar im Westerwald und war später an der Akademie in Karlsruhe Meisterschüler des berühmten Glasfenstergestalters Georg Meistermann. Mit Glasfenstern und Kunst am Bau ist Diether F. Domes in ganz Deutschland, aber auch im Ausland mit zahlreichen Werken im sakralen und öffentlichen Raum vertreten.
Die Ausstellung zum 70. Geburtstag würdigt einen Künstler, der in der Kunstlandschaft Oberschwabens seit Jahrzehnten eine feste Größe ist. Domes war auch letzter Geschäftsführer der in der Sezession Oberschwaben-Bodensee zusammengeschlossenen Maler. Im Begleitprogramm zur Ausstellung, in die auch das Klostermuseum Ochsenhausen einbezogen wird, ist eine „Klangzeichen-Aktion“ geplant: Der Künstler zeichnet dabei spontan zu Live-Musik.
