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Keramikmuseum Bürgel


Kirchplatz 2
07616 Bürgel
Tel.: 036692 37 333
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-So 11.00-17.00 Uhr
u.n.V.
Im einzigen Keramikmuseum Thüringens ist die Geschichte des Töpferhandwerkes in Bürgel von seinen (nachweisbaren) Anfängen Mitte des 17. Jahrhunderts bis zur Gegenwart dokumentiert. Seit Mai 2003 befindet sich die umfangreiche Sammlung im sanierten, denkmalgeschützten »Alten Schulhaus« aus dem 18. Jahrhundert.
Im Jahre 1660 gründeten fünf Töpfer eine Innung und wachten fortan über Produktion, Handel und Ausbildung. Spezialität der Bürgeler war in dieser Zeit neben einfacher Irdenware das sehr hoch gebrannte Steinzeug mit der sogenannten »Blauen Schürze«.
Jedes erdenkliche, im Haushalt des vorindustriellen Zeitalters tagtäglich benötigte Gefäß wurde aus Ton hergestellt und in einem Umkreis von mehr als hundert Kilometern verkauft. Das Keramikmuseum zeigt mit Kuchenformen, Futternäpfen, Krügen, Kannen, Schüsseln, Tellern, Tassen, Reibetöpfen, aber auch Apotheker-gefäßen und übergroßen Vorratsbehältnissen eine eindrucksvolle Auswahl.
Mit dem Durchsetzen neuer Materialien für Haushalt und Küche, wie Porzellan, Steingut, Gußeisen, Aluminium u. a. kam es zu einem massiven Einbruch des Absatzmarktes und brachte nicht nur in Bürgel die Töpfer in Not.
Mit Unterstützung der Landesregierung etablierte sich in Bürgel die Herstellung kunstgewerblicher Keramik: Ziergefäße, die zum Teils mittels Gipsformen hergestellt wurden. Die Neuorientierung unterstützen sollte die Gründung des Töpfermuseums. Es wurde 1880 als Mustersammlung angelegt.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwarf Henry van de Velde für Bürgeler Werkstätten Gefäße im Jugendstil. Die Ergebnisse seines Bemühens um neue Formen und Farben, die zunächst ohne Wirkung auf die allgemeine keramische Produktion in Bürgel blieben, gehören zu den Glanzstücken des Museumsbestandes.
Neben den großen Betrieben blieben kleine Töpfereien bestehen, die mit traditioneller Geschirrproduktion mehr schlecht als recht ihr Dasein fristeten.
Sie waren es jedoch, die, unterstützt durch drei Werkstattneugründungen, nach der Weltwirtschaftskrise dem Handwerk zum Bestand verhalfen. In dieser Zeit entstand das heute für Bürgeler Ware typische blau-weiße.

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