Während der "Edo-Zeit" (1600–1867) erlebte das vom Ausland abgeschottete Japan eine lange Friedensphase. Die politische Macht lag beim "Schwertadel", der durch ein Kontrollsystem an den Clan der Tokugawa gebunden war, wohingegen das Bürgertum die Wirtschaft dominierte. In diesem sozialen Spannungsfeld kam der Freizeit eine Ventil-Funktion zu. Edo, heute Tokio, entwickelte sich rasch zur Millionenmetropole. In den Vergnügungsvierteln blühte der Star-Kult um Kurtisanen oder Schauspieler.
Personen und Orte wurden in Farbholzschnitten festgehalten, die man Ukiyo-e nannte, "Bilder aus der fließenden Welt".
Solchen Ukiyo-e werden in der Ausstellung Netsuke gegenüber gestellt, kleine kunstvoll geschnitzte Anhänger, mit denen Lackdosen oder Taschen am Gürtel befestigt werden konnten.