Seit dem 1. Juli 2011 hat das Grafische Kabinett im Höhmannhaus seine Pforten geöffnet. Besucherinnen und Besucher können hier seitdem Ausschnitte aus dem reichen Schatz der Grafischen Sammlung betrachten, die mit gut 40.000 Arbeiten auf Papier einen wichtigen, jedoch bisher kaum wahrgenommenen Beitrag zu den Beständen der Kunstsammlungen und Museen Augsburg bildet. Unter den Blättern finden sich viele Handzeichnungen, Kupferstiche und Radierungen vom 16. bis ins 19. Jahrhundert. Leihanfragen aus aller Welt belegen den hohen Stellenwert der Sammlung auch innerhalb der internationalen Museumsgemeinschaft. Auch als kulturelles Erbe der Stadt Augsburg ist die Sammlung von unschätzbarem Wert, kann man hier doch Arbeiten nahezu aller in Augsburg tätigen Künstler und Verleger finden. Sie stellt das visuelle Gedächtnis der Augsburger Kunstproduktion der vergangenen ca. 500 Jahre dar, da hier nicht nur Beispiele der freien Kunst mit Historienstücken, religiösen Szenen, Porträts, Landschaften, Stillleben, Interieurs usw. bewahrt werden, sondern ebenso der angewandten Künste mit architektonischen Planskizzen, technischen Zeichnungen, Entwürfen für jegliche Art von Kunsthandwerk, Musterblättern mit Dekorelementen oder ikonografischen Vorlagen. Kaum eine andere grafische Sammlung dokumentiert so ausführlich wie jene Augsburgs die Reichhaltigkeit eines städtischen Kulturerbesitzes, verdeutlicht sie doch die zentrale Funktion die Augsburg im Bereich des Humanismus und der Kunstproduktion einst einnahm.