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Gleimhaus Halberstadt - Literaturmuseum und Forschungsstätte


Domplatz 31
38820 Halberstadt
Tel.: 03941 68 71 0
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Öffnungszeiten:

01.05.-31.10.: Di-Fr 9.00-17.00 Uhr
Sa, So 10.00-16.00 Uhr
01.11.-30.04.: Di-Fr 9.00-16.00 Uhr
Sa, So 10.00-16.00 Uhr

Daniel Priese: Skulptur pur

28.06.2013 - 27.10.2013

Seit über 30 Jahren ist der Bildhauer Daniel Priese in Halberstadt ansässig. Durch seine Arbeit am Dom hat er die Traditionen des Ortes aufgenommen. Als Angehöriger einer Künstlerfamilie ist er auch familiär hier verwurzelt. Mehrere seiner Arbeiten haben hier öffentliche Aufstellung gefunden und teilweise stadtbildprägende Wirkung entfaltet.
Nachdem auf zahlreichen Ausstellungen der näheren und weiteren Umgebung in den vergangenen Jahren vornehmlich nur einzelne Werkgruppen Prieses zu sehen waren, soll nun erst-mals ein breiter Blick auf das Werk des Künstlers geworfen werden, das sich in einem Spannungsfeld vom Figürlichen bis hin zur völligen Ungegenständlichkeit entfaltet.
Im Mittelpunkt der Schau stehen neben den „Zwei Herren in Betrachtung des Doms“, die eine optische und semantische Klammer zwischen Dom und Gleimhaus bilden und schnell zu einer Art Wahrzeichen des geistigen Halberstadt geworden sind, Prieses Werkgruppen abstrakter Skulptur „Segment“ und „Interface“.
Diese Arbeiten stehen ohne Gestisches, Erzählerisches, Versinnbildlichendes da. Ihr erstes Anliegen ist schlicht: Volumen zu sein und Stein zu sein. Sie entstehen nicht durch antragendes Modellieren, sondern abtragend. Der Stein als Block bleibt dabei stets gegenwärtig. Der Stein wird nicht Mensch, nicht Tier, nicht Fleisch, er bleibt Stein. Skulptur pur – so lassen sich dieser Ansatz und diese Methode bezeichnen.
Prieses spezielles Formprinzip ist die Schnittfläche. Sie ist ihm ein integraler Bestandteil der Form und führt ihn zu einer ureigenen Spielart der Bildform Torso, der vielleicht bedeutendsten bildhauerischen Konvention der Moderne.
Die Schau bezieht auch das grafische Schaffen ein, das mit Prieses Skulptur einhergeht. Die Arbeiten auf Papier lassen den Werkprozess nachvollziehbar werden, unterstützen die Wahrnehmung der Steinarbeiten, bergen Ansätze möglicher Weiterentwicklung und sind von selbständigem künstlerischen Wert.

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