07.06.2012 - 29.06.2012
Jürgen Barber gilt durch sein Wirken als Lehrer und Stadtverordneter in Frankfurt als hinreichend ortsbekannt. Die Moritaten-Bilder von Achim Weidner zur Frankfurter Geschichte in Ratskeller und Universität gehen auf seine Texte zurück. Dass er seine Schüler einst durch die Hausaufgabe in Schwierigkeiten brachte, Sonette schreiben zu müssen, ist keine Anekdote.
Barber, Jahrgang 1942, war in der Wendezeit wesentlich beteiligt, das Haus der Künste für die Kunst zu sichern. Er war Mitbegründer des Frankfurter Kunstvereins. Von ihm stammen die Verse am Sockel der bronzenen Muse vor dem Haus der Künste. Seit drei Jahren gehören Barbers Sonette traditionell zu den Vernissagen- bzw. Finissagen in der Galerie B. Ihre orakelhaften, an Collagen erinnernden, hintersinnigen Verse sind immer eine Verbeugung vor dem gerade ausstellenden Künstler.
Die Ausstellung präsentiert die Sonette zum geruhsamen Lesen und Nachdenken als Textfläche und Objekt, ergänzt durch frühe Bilder und Grafiken. Besonders die Linolschnitte für die Einladungen zum Literaturkreis des Kulturbundes 1975 – 84 werden von Frankfurtern noch heute als Sammlerstücke geschätzt. Daneben zeigt Barber Kritzelbilder aus seiner pädagogischen und politischen Sitzungszeit.