Weltweit symbolisiert der Bollenhut den Schwarzwald. Unsere Vorstellungen darüber, was für diese Region typisch ist, haben sich aber im Laufe der Zeit gewandelt. Ein wichtige Rolle spielte dabei der volkskundliche Sammler Oskar Spiegelhalder (1864 - 1925).
Die Ausstellung widmet sich einem seiner Sammelgebiete, den Kopfbedeckungen, wozu neben dem Bollenhut auch der Strohzylinder und der extravagante Schnotz gehören. Dabei werden sämtliche Gewissheiten hinterfragt: Rote oder schwarze 'Pompons' bestimmen weder eindeutig Herkunft, Geschlecht, Religion oder (Familien-)Stand des Trägers noch kommen sie nur auf Hüten vor.
Der 'Bollen', der eine stilisierte Rose darstellt, existiert ebenso auf japanischen und koreanischen, auch männlichen Köpfen und in der Glitzerwelt der Haute Couture.
Die Ausstellung markiert das Ende eines von der VolkswagenStiftung geförderten Forschungsprojektes in Zusammenarbeit mit der Professur für Kulturanthropologie des Textilen an der TU Dortmund.