17.07.2011 - 19.02.2012
Die Auseinandersetzung mit dem Mythos nimmt im Werk des Bildhauers, Graphikers und Schriftstellers Ernst Barlach (1870-1938) einen zentralen Platz ein. Aus der Wahrheit der mythischen Geste schöpfte der Künstler Sinnbilder für das Leiden des Menschen, für seine Größe, für seine "Angelegenheiten", wie er es nannte. Barlachs Arbeit am Mythos ist mit der expressionistischen Vision von einem neuen Menschen verbunden. Die Ausstellung veranschaulicht dies durch herausragende Beispiele seiner literarischen und bildkünstlerischen Arbeiten. Unter den Exponaten befinden sich neben Zeichnungen und Plastiken Raritäten wie eine lange verschollen geglaubte Vorstufe zu seinem Drama "Der blaue Boll", ein Manuskript zum Drama "Der Arme Vetter" mit zahlreichen eigenhändigen Korrekturen sowie die Handschrift des Romanfragments "Der gestohlene Mond". Zudem werden Illustrationen zu eigenen und fremden Texten präsentiert, die Barlach als einen wichtigen Vertreter der Buchkunstbewegung des frühen 20. Jahrhunderts zeigen, darunter Lithographien zu seinem ersten Stück, "Der tote Tag", Holzschnitte zu "Walpurgisnacht" aus Goethes "Faust I" oder zu Schillers Ode "An die Freude" sowie Skizzen zu Kleists "Michael Kohlhaas" und zum "Nibelungenlied".