Am 5. Juli 2015 eröffnet die Ernst Barlach Stiftung ihre diesjährige Hauptausstellung. Sie ist Alfred Kubin (1877 – 1959) und Ernst Barlach (1870 – 1938) gewidmet. Diese beiden prägenden Künstler des 20. Jahrhunderts waren in ganz unterschiedlichen Kulturräumen verwurzelt. Kubin in Oberösterreich und Barlach in Norddeutschland. Sie sind sich nie persönlich begegnet. Ihre Wertschätzung füreinander ist jedoch gegenüber dritten Personen in Briefen umfangreich dokumentiert. In der Ausstellung werden insgesamt 80 Zeichnungen von Kubin und Barlach gezeigt. Außerdem sind von Kubin Mappenwerke und illustrierte Bücher zu sehen.
Die ausgestellten Werke geben einen Einblick in das Schaffen beider Künstler von den Anfangsjahren bis in die reife Zeit. Auf den ersten Blick sehr unterschiedlich in ihrer Formensprache, sind dennoch Ähnlichkeiten in ihren künstlerisch-visionären Vorstellungen erkennbar. Das zeigt sich im Liniengeflecht ihrer Zeichnungen sowie in der von ihnen gewählten einfachen Form ihrer Darstellungsweisen, aber auch in ihrer Auffassung der äußeren Gestaltung innerer Vorgänge. Beide interessierten sich für die Welt des Irrealen und Dämonischen. Intensives Traumerleben sowie das oftmals Rätselhafte menschlichen Daseins sind Motive ihrer Werke.