17.06.2007 - 02.09.2007
Gerhard Glücks Bilder sind heiter und klar, können aber im gleichen Pinselzug auch melancholisch oder traurig sein. Sie sind liebenswert verspielt und können aber gleichzeitig auch beißend satirisch sein. Das Zusammenspiel solcher Gegensätze in einem Bild zeigt die hohe Kunst des Gerhard Glück.
Gerhard Glücks Bilder sind heiter und klar, können aber im gleichen Pinselzug auch melancholisch oder traurig sein. Sie sind liebenswert verspielt und können aber gleichzeitig auch beißend satirisch sein. Das Zusammenspiel solcher Gegensätze in einem Bild zeigt die hohe Kunst des Gerhard Glück. Mit einer rund 200 Exponate umfassenden Ausstellung würdigt das Wilhelm-Busch-Museum vom 17. Juni bis 2. September 2007 das facettenreiche Schaffen des in Kassel lebenden Künstlers.
\"In Glücks Werken öffnet sich dem Betrachter eine wundersame Welt. Der besondere Reiz dieser Welt liegt darin, dass sie die unsere spiegelt. Obwohl Glücks Kosmos bevölkert wird von Figuren, die wir nicht unbedingt sein möchten: sie haben eine niedrige Stirn, eine markante Nase, ein fliehendes Kinn und hängende Schultern.
Sie sind oft spießig – und wer wollte das schon gerne? Aber entscheidend ist genau dies: Wir erkennen in diesen Figuren den Spießer in uns selbst, den Hausmeister, der in jedem von uns lauert. Und wenn wir dann als Betrachter schmunzeln oder lachen, tun wir es nicht über die anderen, sondern auch über uns.
Über unsere eigenen Schrullen und Unzulänglichkeiten\", konstatiert Daniel Weber in seinem Beitrag Liebenswürdige Gnadenlosigkeit im Begleitbuch zur Ausstellung.
Gerhard Glück (geb. 1944) wuchs in Frankfurt am Main auf. Nach dem Werbegrafikstudium studierte er von 1971 bis 1975 Kunsterziehung an der Kunsthochschule in Kassel, wo er anschließend bis 2003 als Kunsterzieher tätig war.
Nach ersten Veröffentlichungen in der Hessischen Allgemeinen, schuf er von 1973 bis 1990 Zeichnungen für die Süddeutsche Zeitung, Titelbilder und Illustrationen für das Süddeutsche Zeitung Magazin und das manager magazin. Seit 1991 ist Glück ständiger Mitarbeiter von NZZ Folio, der Zeitschrift der Neuen Zürcher Zeitung und des Satiremagazins Eulenspiegel (seit 1994). Gelegentlich entdeckt man ihn auch in der Wochenzeitschrift DIE ZEIT und im Magazin CICERO, für die er Titel- und Textillustrationen gestaltet.
Neben seinen Büchern wie unter anderem Ansichtssache (1994), Gezeiten (2001) und Kunst & Co (2006) hat er auch mehrere Kinderbücher illustriert. Unter den im Busch-Museum ausgestellten Werken von Gerhard Glück befinden sich Arbeiten aus allen Schaffensphasen und -bereichen, darunter auch die Originalzeichnungen zu den drei von ihm illustrierten Kinderbüchern Der Pizzakönig von Pisa (2004), Karlchen (2005) und Schaf, Kindchen, Schaf (2007).