Der in Genf aufgewachsene und in New York und London lebende Christian Marclay (*1955) befragt in seinem facettenreichen Werk die Beziehung von Kunst, Musik und Populärkultur. Als Pionier des Turntablism, Performer und Künstler ist er international bekannt für seine sound-basierten Collagen, Videos, Skulpturen, Malereien und Fotografien.
In der Einzelausstellung Action sind die immersive, raumaktivierende Videoanimation Surround Sounds (2014 – 15), frühe und weniger bekannte Werke sowie eine Grosszahl neuer Gemälde und Papierarbeiten zu sehen. Christian Marclays jüngste Werke loten das lautmalerische Potenzial geschriebener Wörter aus und schaffen mittels eines komplexen Verfahrens bunte Wort-Collagen, die auf einer Überlagerung von Drucktechnik und Malerei beruhen.
Für die Hanging Scrolls (2011), die erstmals in Europa zu sehen sind, haben Hächler Fuhrimann Architekten in Zusammenarbeit mit dem Künstler eine zeitgenössische Interpretation eines japanischen Teehauses geschaffen. Innerhalb der Ausstellung dient dieses pavillonartige Gebilde gleichzeitig als Plattform und Bühne für Performances, Teezeremonien und eine Vortrags- beziehungsweise Gesprächsreihe.
Marclays künstlerische Tätigkeit ist vom Prinzip des «Samplings» geprägt, im Zuge dessen er Readymade-Materialien verwandelt – während der 1980er-Jahre etwa mit Schallplatten und in jüngerer Zeit mit vorgefundenem Filmmaterial. Im Gegensatz zu diesen Werken sind die in Action gezeigten Arbeiten völlig still, wobei sie aber darauf abzielen, Klänge im Betrachter heraufzubeschwören und uns bewusst zu machen, wie intensiv wir mit den Augen «hören».