Kurzbeschreibung
Seit 1925 wird auf der mehr als 500 Jahre alten Freitreppe zu St. Michael in Schwäbisch Hall professionelles Freilichttheater gespielt. Zunächst war "Jedermann" von Hugo von Hofmannsthal das einzige Stück. Unter Intendant Wilhelm Speidel wurde nach 1949 eine weitergehende Professionalisierung der Festspiele vorgenommen. Zunächst sah man die monumentale Treppe ausschließlich als Schauplatz für geistliche und klassische Dramen. Dies änderte sich, als 1968 Achim Plato die Leitung der Freilichtspiele übernahm. Neben klassischen Komödien befinden sich inzwischen auch Stücke im Repertoire, die weltliche Probleme oder religiös Strittiges aufgreifen: "Die Treppe führt nicht nur nach oben in den sakralen Bereich, sondern auch nach unten zum Marktplatz und seinem weltlichen Leben."
Die Theaterfestspiele in Schwäbisch Hall entwickelten sich zu einem quirligen und renommierten Sommerfestival erster Güte und das stetig steigende Zuschauerinteresse ermöglichte auch eine Erweiterung der Spielorte: seit 1985 gibt es das Kindertheater auf der Kleinen Treppe in der Gelbinger Gasse, 1989 folgte der Theaterkeller am Hafenmarkt und 1992 die Theaterscheune im Freilandmuseum Wackershofen.
Im 75. Jubiläumsjahr 2000 wurde - mit dem in einer grandiosen Bürgeraktion auf der Kocherinsel "Unterwöhrd" errichteten Haller Globe Theater - ein aufsehenerregender Shakespeare-Theaterbau nahe der neu eröffneten Kunsthalle Würth geschaffen. Beim Haller Globe Theater handelt es sich nicht um eine historische Rekonstruktion des Londoner Globe Theatre, sondern um eine moderne Weiterentwicklung dieses Theatertypus. Ein dreistöckiger Rundbau mit Parkett und zwei Rängen, sowie eine dreistöckige Bühne lassen die Zuschauer und die Akteure eng zueiander rücken, im wahrsten Sinne des Wortes wird die "Welt hier Bühne."