Der junge Schweizer Maler Nicolas Party (*1980, Lausanne) bewegt sich im Spektrum der Malerei konsequent zwischen den Extremen. Auf der einen Seite ist er in seinen Gemälden und Pastellzeichnungen ausschließlich den klassischen Genres Stillleben, Landschaft und Portrait verbunden und erinnert formal an das 20. Jahrhundert und Künstler wie Matisse, Picasso, Morandi und Botero. Was wir auf den Bildern erkennen sind zwar Gewächse, Figuren und verschiedene Objekte. Doch diese Sujets werden bei Party immer so gerade ins Unrealistisch-Surreale verfremdet. Der Schattenwurf ist unmöglich, die Pflanze eine reine Erfindung, das Geschlecht der Porträtierten nie eindeutig. Dabei stößt nichts Dargestelltes je an den Rand seiner Leinwand, seines Universums.
Auf der anderen Seite stehen Partys riesige Wandmalereien, die eine deutliche Affinität zu Graffiti bezeugen, oder auch seine ‚Performance Dinners’, für die er das gesamte Mobiliar einschließlich Geschirr und Menü entworfen hat. Die Ausstellung im Westfälischen Kunstverein ist Nicolas Partys erste Soloschau in Deutschland, für die der Künstler eine Reihe neuer Arbeiten produziert hat: großformatige Pastellzeichnungen von Pflanzen, schrille Doppelportraits junger Männer in Poloshirts, bemalte Porzellanteller und eine monumentale Elefantenherde – Arbeiten zwischen Skulptur und Architektur - die den Ausstellungsraum bevölkern. Auch die Glasfront des Kunstverein-Foyers reizt Nicolas Party sich künstlerisch zu verhalten. Dabei hält der Titel „Trunks and Faces“ auch in seiner beabsichtigten Mehrfachbedeutung, was er verspricht: Elefantenrüssel, Baumstämme, Gesichter, Rück- und Frontansichten.