Rembrandt Harmensz. van Rijn starb am 4. Oktober 1669 in Amsterdam. Exakt 350 Jahre später, am 4. Oktober 2019, startet in Köln die erste von zwei Hommagen des Wallraf-Richartz-Museum an den berühmten Maler. Ergänzend zu seiner großen Sonderschau „Inside Rembrandt“ (1.11.2019 – 1.3.2020) zeigt das Museum eine feine Auswahl an Radierungen aus seinem 160 Rembrandt-Blätter umfassenden Gesamtbestand in der Graphischen Sammlung.
Die Arbeiten zeichnen sich sowohl durch eine hohe ästhetische Qualität, einen vorzüglichen Erhaltungszustand als auch durch die besondere Kunstfertigkeit des Radierers Rembrandt aus. So genial er mit dem Pinsel agierte, so gekonnt lagen ihm auch Stichel und Nadel in der Hand. Die Kupferplatte war ihm genauso wichtig wie die Leinwand. Oft überarbeitete er sie so lange, bis er das gewünschte Ergebnis erzielte.
Aber auch seine kluge Materialauswahl verleiht den Werken den Touch des Besonderen, denn statt des üblichen Büttenpapiers entschied sich Rembrandt für Japanpapier. Zu den ausgewählten Spitzenblättern der Graphischen Sammlung im Wallraf gehören unter anderen „Abraham, die Engel bewirtend“ oder die „Drei Kreuze“. „Rembrandts graphische Welt“ fragt anschaulich nach den ästhetischen wie materiellen Kriterien, die erfüllt sein müssen, damit eine Rembrandt-Radierung auch nach rund 400 Jahren von Sammlern, Kennern und Liebhabern der Graphik als ein Meisterwerk angesehen wird.