08.02.2008 - 12.05.2008
Giovanni Battista Piranesi (1720-1778) war Venezianer, aber berühmt wurde er durch seine Arbeit in Rom. Von ihm stammen die spektakulärsten und einprägsamsten Ansichten der ewigen Stadt. Diese „Veduten“ geben nicht nur die Bauten, die Straßen und Plätze wieder, sondern auch die Atmosphäre und das Leben. Manchmal steigern sie ihr Motiv sogar bis ins Phantastische. Das Wallraf zeigt in seinem Graphischen Kabinett die berühmten „Carceri d'invenzione“. Mit ihnen betritt Piranesi endgültig die Welt der Träume: Wahrhaft visionäre „Bühnenbilder“, grotesk übersteigert und von alptraumhafter Wirkung. In diese finsteren Katakomben dringt kaum Tageslicht. Schwindel erregend türmt sich die Architektur der Pfeiler und Gewölbe. Labyrinthische Räume, bestückt mit schweren Ketten und Foltergerät. Eine ungeheure Wirkung kommt von diesen düsteren Visionen. Zugleich berührt die erstaunliche Kraft der Gestaltung den Betrachter. Hier zeigt ein Meister der Radierung, dass er all ihre Tricks und Effekte beherrscht.