Die „Muttergottes in der Rosenlaube“ im Wallraf ist weltberühmt. Jährlich bestaunen zahllose Besucher das Gemälde aus der Hand des Meisters Stefan Lochner. Doch wie genau ist dieses fein gemalte Wunderwerk entstanden – zu einer Zeit ohne elektrisches Licht und ohne Farben aus der Tube? Diesen und weiteren Rätseln der Altkölner Malerei ging ein Team von Kunsttechnologen, Naturwissenschaftlern und Kunsthistorikern der Alten Pinakothek in München, des dortigen Doerner Instituts und des Wallraf-Richartz-Museums & Fondation Corboud auf die Spur. Mit modernsten technologischen Methoden – darunter auch Röntgen in 3D - untersuchten sie herausragende Werke von mittelalterlichen Kölner Meistern. Im Winter 2013 werden die Forschungsergebnisse im Rahmen einer großen Sonderausstellung erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.
Holztafeln und Leinwände, Grundierungen und Vorzeichnungen, Vergoldungen, Malfarben und vieles mehr haben die Wissenschaftler in den letzten zehn Jahren kritisch analysiert. Viele alte Fragen wurden beantwortet, aber auch neue Forschungsprobleme aufgeworfen. Handwerkliche Raffinesse und manuelle Intelligenz der spätmittelalterlichen Kölner Maler sind das Thema, aber auch ihre Logistik und Werkstattorganisation. Zu den teils spektakulären Ergebnissen zählen neue Zuordnungen zwischen Werken und Malern, neue Datierungen von Gemälden und Rekonstruktionen von Altarbildern.