Die Graphische Sammlung im Wallraf besitzt den wohl umfangreichsten Bestand an Zeichnungen des in Umbrien sowie in der Provinz l’ Aquila tätigen Künstlers Giulio Cesare Bede-schini (um 1583 – um 1625). Zwei Kölner Zeichnungen wurden im Jahr 2009 diesem Künstler zugeschrieben, darüber hinaus fanden sich weitere sechs Blätter im Bestand. In der Zwischenzeit konnten Zeichnungen von Bedeschini auch in anderen Kabinetten (München, Düsseldorf, Paris) entdeckt werden.
Die Ausstellung macht erstmals auf das zeichnerische Werk dieses Künstlers aufmerksam, das sich durch die Technik der Collage auszeichnet. Bedeschini korrigiert seine Zeichnungen, indem er entweder Teile der Komposition ausschneidet und neu auf seine Zeichenblätter klebt oder aber seine Kompositionen teilweise mit neuen Entwürfen überklebt. Ein ‚moderner’ Künstler somit im Zeitalter von copy and paste.
Im digitalen Zeitalter gehört das Verfahren cut & paste wie selbstverständlich zu unserem Alltag. Jederzeit können wir interessante Bild- oder Textteile ausschneiden und woanders platzieren. Doch diese Methode praktizierten schon Künstler in früheren Jahrhunderten. Geradezu ein Meister des cut & paste war der Italiener Giulio Cesare Bedeschini (1583 – 1625). Er korrigierte seine Zeichnungen, indem er Teile davon heraus schnitt und neu aufklebte oder seine alten Kompositionen mit neuen Entwürfen überklebte.
Die erste Ausstellung zu Bedeschini überhaupt findet im Frühjahr 2014 im Graphischen Kabinett des Wallraf statt. Sie zeigt, in welch erstaunlichem Ausmaß der Künstler das Verfahren cut & paste nutzte und wie modern er dadurch heute noch wirkt. Für die Schau hat das Museum seine umfangreiche Sammlung von Bedeschini-Zeichnungen mit Leihgaben der Graphischen Kabinette in Paris, München und Düsseldorf ergänzt.