16.03.2008 - 25.05.2008
Matthew Benedict zählt zu den großen Entdeckungen in der zeitgenössischen Malerei des vergangenen Jahres. Er hat in zahlreichen internationalen Gruppenausstellungen auf sich aufmerksam gemacht und nimmt unter anderem an der diesjährigen Prag-Triennale teil. Deshalb präsentieren wir den amerikanischen Künstler in der Kunsthalle Barmen mit einer ersten umfassenden Einzelausstellung.
Manche der nostalgisch anmutenden Arbeiten von Matthew Benedict (*1968 in Rockwell) erinnern an Illustrationen aus alten Jugendbüchern: Piraten, Heilige und Freimauer bevölkern seine Malereien, Fotografien, Stickereien und Skulpturen. Die stille und schöne, jedoch auch unheimliche Traumwelt seiner Symbolfiguren und allegorischen Bezüge auf Literatur oder Geschichte entzieht sich bewusst dem Begehren des uneingeweihten Betrachters.
Die Ausstellung MageÂ’s Pantry zeigt, dass der in New York lebende Künstler den Begriff des Magischen weit fasst: Es sind Ereignisse, die logisch nicht erklärbar sind, die Wunder, von denen die antiken Mythologien berichten und die unerklärlichen Taten der Heiligen. Matthew Benedict zeigt in der Kunsthalle Barmen zahlreiche "Heiligen"-Bilder, in denen er Personen der Gegenwart in historische Rollen treten lässt, oder aber Stillleben, deren Arrangements sich aus Elementen zusammensetzen, die für dieses Genre eher untypisch sind. In seinen medial vielfältigen Arbeiten verdeutlich er dem Betrachter, dass das Magische allgegenwärtig ist.
Abgesehen von dieser Auseinandersetzung mit dem Magischen, widmet sich Benedict kontinuierlich der Entwicklung einer neuen Bildsprache, die sich intensiv mit Bildtraditionen, die aus der Hochkultur ebenso wie der Trivialkultur stammen, auseinandersetzt. Die großformatigen Arbeiten stehen in ihrer Größe und in der Andeutung von Handlung in der Tradition des klassischen Historienbildes. Er nutzt die Strukturprinzipien einer allegorischen Bildsprache, bei der alle Elemente über sich hinaus auf ein Analogon verweisen. Die Requisiten seiner Darsteller erhalten damit Symbolcharakter. Deren Sinn erschließt sich jedoch dem Betrachter nicht unmittelbar und bleibt im Rätselhaften.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog (deutsch/englisch) im Hatje Cantz-Verlag.